Eine Liebeserklärung an das Leben

Wenzel und Band spielten im Garten des Café Saite

Wenzel

Ohne Wein wäre dieses Leben tragisch
Ohne Wein und ohne die Musik

Wenzel, Weinlied

Hannes Scheffler | Thommy Krawallo Manuel Abreu | Stefan DohanetzVor etwa einem Jahr waren wir im Garten der Saite, um dort den 19. Geburtstag des ersten zertifizierten Biorestaurants in Dresden zu feiern – mit einem (Gratis-)Konzert von  Wenzel. Es war ein Tag im August, und es hatte bis kurz vor Konzertbeginn geregnet. Nun wird das Café Saite, ganz klar (wegen 19 plus 1), zwanzig – und wieder spielte Wenzel mit Band. Dieses Mal: Sonne! Wie schön. Aber sonst? Sonst war’s wie vor einem Jahr (und eigentlich immer, wenn Wenzel spielt) – ein unglaublich kurzweiliger Abend, an dem sich Tanzmusik mit hochpolitischer Gesellschaftskritik abwechselt, an dem die Sehnsucht nach Meer unüberhörbar ist, wo sich die Musiker durch Ska-Rhythmen und Walzerklänge spielen. Aber irgendwie ist es am Ende dann alles nur eins: eine Liebeserklärung an das Leben, inklusive Mahnung hinzusehen, wo es nötig ist – und mitzudenken.

Hans-Eckardt Wenzels Leben ist die Musik – und seine Band (bis auf den Trompeter – der war im vergangenen Jahr ein anderer, oder?) gehört folgerichtig auch irgendwie zum langjährigen Freundeskreis. Dass die Jungs, die gefühlt dauernd unterwegs sind und nur dann nicht auf der Bühne stehen, wenn sie im Studio eine neue CD einspielen, enormen Spaß beim Musizieren haben, hört und sieht man, und diese Leichtigkeit (hinter der ja meist enorm viel Arbeit steckt) steckt an. Also wird (zumindest hinter der Bühne, wo Platz ist) mitgetanzt, wird mitgetrunken (das geht auch auf den Bierbänken und an den Tischen) und mitgesungen (tolle Textsicherheit bei so vielen Gästen!).

Wenzel in der SaiteWenzel und Band sind fleißig: Sie spielen ab sieben (am abend) bis um zehn (da muss Schluss sein). Im kleinen Ort Kamp, wo alljährlich die Mittsommernacht mit einem Fest voller Musik gefeiert wird, geht’s früher los und dauert bis weit nach Mitternacht, das nur nebenbei. Langeweile kommt natürlich nicht auf, das Repertoire scheint unermesslich. Tatsächlich sind es 40 CDs, die Wenzel veröffentlicht hat. Weil kein großes kommerzielles Label sowas mitmacht, hat er eben sein eigenes gegründet und genießt die Freiheit, Dinge zu machen, die er für wichtig hält.

23 Titel lang war die Setlist, von „Heimweh nach dem Mond“ bis zur „Zeit der Irren und Idioten“, hinzu kamen die üblichen Zugaben. Schee war’s… 

Wenzel im Netz

Café Saite
Seitenstraße 4b
01097 Dresden

Tel. +49 351 8024452
www.cafe-saite.de

[Konzert am 16. Juni 2018]

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