Gesucht und gefunden

Jana und Matthias Gentsch mit neuem Restaurant "Ferdinand" auf Golfplatz Possendorf

Marc Albert

Manchmal muss man eben Glück haben. Fangen wir mit Glücksfall Nummer zwei an (Nummer eins wird nachgeliefert, versprochen). Als nämlich Jana und Matthias Gentsch unterschrieben hatten, dass sie die neuen Gastgeber im Restaurant im Golfpark Dresden-Possendorf sein würden, gab es noch ein kleines Problem: das Paar kommt aus dem Service. Und suchte dringend jemand in der Küche, der ihre Pläne für das neue „Ferdinand“ umsetzen kann. Sie suchten – und fanden: einen Gastro-Aussteiger, der der Wiedereinstieg wagen wollte.

Ferdinand ProbierhappenMarc Albert heißt der Mann, hat Koch gelernt und als solcher auch gearbeitet, bis die Pandemie kam und vieles anders in der Gastronomie. Dann war er Straßenbahnfahrer – und ist nun wieder Koch. Keine Ahnung, wie Marc Albert Straßenbahn fuhr, aber kochen kann er. Wir durften bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der offiziellen Eröffnung des Restaurant zum 1. Mai schon mal naschen, in kleinen bis kleinsten Probierportionen (also bitte nicht von den Bildern auf die normalen Teller schließen). 31 Jahre jung ist Albert, und er scheint für die Gastro zu brennen. Und den Begriff gutbürgerliche Küche so mit Leben zu füllen, wie der Wortbestandteil gut es nahe legt.

Die Karte ist klein gehalten (was ja eher ein Vorteil ist!) und lässt doch Platz für eine Zweiteilung: es gibt unkomplizierte Standards (wie ein „Kleines Würzfleisch mit Käse überbacken, Baguettescheiben – 5,20 € oder einen etwas anderen „Strammer Max“ a la Ferdinand – auf Krustenbrot mit Senf, Leberkäsescheiben – 8,90 €). Und es gibt eine kleine große Karte mit saisonalen, monatlich wechselnden Speisen wie (derzeit natürlich) Spargel. Mit Fisch oder Fleisch, oder pur. Hinzu kommen Suppen und Salate (wir probierten Ruccolasalat mit gratiniertem Ziegenkäse, getrockneten Tomaten und Walnussbaguette – 8,50 €) sowie natürlich Desserts und Kuchen – selbst gebacken!

Jana und Matthias GentschDie beiden Betreiber Jana und Matthias Gentsch jedenfalls sind froh, nennen Marc Albert einen Glücksgriff, der ihr Konzept verstanden habe: Kein Clubrestaurant allein für Golfer soll das Ferdinand sein, sondern offen für alle – wie ein normales Restaurant eben. „Wir wollen für die Nachbarschaft in Possendorf da sein, aber auch für Wanderer, Radfahrer sowie Genießer aus Dresden und dem Umland“, erläutert Matthias Gentsch. Der gehört zum Gastro-Urgestein in Dresden (und Umgebung), hat vor über 20 Jahren im Taschenbergpalais bei Kempinski Restaurantfachmann gelernt und seine Frau Jana (Restaurantfachfrau) kennen gelernt.

Nach diversen Stationen (meist unabhängig voneinander) haben sie sich jetzt für die Selbstständigkeit entschlossen. Warum jetzt, im zarten Alter von über 40? „Weil die Kinder groß genug sind!“, geben beide zu Protokoll – und wenn man dann nach den Öffnungszeiten fragt (täglich von zehn bis zehn!), ahnt man auch, wie das gemeint ist… Für den Ort sprachen mindestens zwei Dinge: „Wir sind in Possendorf verwurzelt und wollen ein Lokal etablieren, in dem sich alle wohl fühlen“, sagt Matthias Gentsch. Obendrein sind er (und ein bissl auch seine Frau) Golfer – kennen also nicht nur die Possendorfer, sondern auch die Belange der Sportiven auf dem Platz.

Karl SchwandUnd es scheint einen dritten Grund zu geben, wenn man die Gespräche beim Pressetermin richtig deutet – und damit kommen wir auch gleich zum eingangs angedeuteten Glücksfall Nummer zwei: Es haben nicht nur die Gastronomen ihren Koch gefunden, sondern zuvor ja auch der neue Betreiber des Golfparks die Gastronomen. Karl Schwald, der am 1. Januar den Golfpark mit seinem Sohn Michael Muthreich übernommen hatte, wollte das Restaurant mit richtigem Leben gefüllt wissen. „Golf ist ein Sport für Jung und Alt und hat entgegen mancher Vorurteile das Elitäre längst verloren. Mir ist es wichtig, dass auch das Restaurant im Golfpark für alle offen steht“, sagt er. Da er auch am anderen Ende von Dresden in Ullersdorf einen Golfplatz betreibt, weiß er, wovon er redet, denn mit Kali Schneider und seiner „Zweiten Heimat“ ist ihm ein vergleichbares Konzept ja schon einmal gelungen.

Ferdinand Restaurant | Café
Ferdinand-von-Schill-Str. 4a
01728 Bannewitz

Tel. 035206 397 222
www.ferdinand-possendorf.de

[Unter Verwendung des offiziellen Pressetextes]

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