Die Küste bei Barisardo

Männerstrand, Frauenstrand und ein kleiner dicker Turm: Am Strand von Torre di Bari

Torre di Bari

Die Strände Sardiniens sind ja dermaßen unbeschreiblich schön, dass ich sie schon mehrfach beschrieben habe – ihre Farben, die Buchten nördlich und die südlich von Cala Gonone, die Küste im Süden (da gab’s einen eigenen Kalender). Die Ogliastra rühmt sich, nicht ganz zu Unrecht, ihrer besonders zum Baden einladenden Strände: Sand! Sanfte Einstiege! Klares Wasser! Und wenn man außerhalb der Saison kommt: ordentlich viel Platz!

Torre di BariBarisardo, unser Urlaubsort, lag nicht an der Küste – und der Meerblick von der Ferienwohnung erschöpfte sich auch in einem Hauch von Ahnung von der Stelle, wo Himmel und Meer sich vereinen – gegebenenfalls war der Blick sogar durch vorbeiziehende Wolken getrübt. Der passende Badeort ist rund vier Kilometer entfernt und wird von einem dieser vielen Türme dominiert, die man immer wieder an der Küste sieht. Torre di Bari, der Turm von Bari, ist ein reines Feriendorf mit rein touristischer Infrastruktur – also nix für uns außer zum Baden und Strandwandern.

Der Turm wurde 1572 errichtet, um die Piraten eher zu erspähen. Lange Zeit konnte man ihn besteigen – nicht mehr auf der Suche nach Piraten, sondern vielleicht, um einen besonders guten Standpunkt für Panoramafotografie zu haben. Aber einer sich nicht erschließenden Logik folgend ist der Turm geschlossen worden, nachdem man ihn renoviert hat. Nun sieht er nur noch gut aus, wie er da so knubbelig rumsteht auf einem Felsvorsprung mit seinen rund 13 Metern Höhe und einem Durchmesser zwischen elf (unten) und acht Metern (oben). Der Ort ist beliebt, wie sahen ein Hochzeitspaar, das sich vor zwei Profis willig in den Sand fallen ließ. Sicher kein einmaliges Motiv, wenn man in Barisardo wohnt!

Links und rechts des Turms gibt es insgesamt acht Kilometer Strand. Der nördliche Teil nennt sich „Mari de is ominis“ (Meer der Männer) und der südliche „Mari de is femunas“ (Meer der Frauen) – Namen aus der Zeit, als Männlein und Weiblein noch getrennt baden gehen mussten. Gemein ist, dass der Frauenstrand gröberen Kiesel und der Männerstrand wenigstens groben Sand als Unterlage hat – da hätten die italienischen Männer schon ein wenig netter gegenüber den Frauen auftreten können! Aber so sind sie, die Italiener. Heutzutage dürfen allerdings alle überall baden. Es geht hier (anders als in der Nachbarbucht von Cea, beispielsweise) allerdings nicht so sanft ins Wasser, sondern recht zügig – nix für kleine Kinder also.

Wenn man denn schon ohne kleine Kinder da ist, könnte man sich auch der Bar vor Ort widmen. Su Zilleri ist nicht nur ein ordentlicher Kiosk mit Tischen im Schirmschatten und Sicht auf den Torre, sondern auch Bar und Ristorante. Wir waren nur auf ein Gläschen Prosecco dort – aber die Karte las sich sehr komplett, von Antipasti und Bruschette über Primi und Secondi Piatti bis zum Dessert.

Torre di Bari

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