Darf’s ein bisschen jünger sein?

Besuch bei fünf jungen Winzern an der Mittelmosel

Weingut Klosterhof, Traubenlese 2022 Bild © Chris Marmann
Dominique und Benjamin Thomas vom Weingut Klosterhof, Traubenlese 2022 – Bild © Chris Marmann

Natürlich wissen Kenner die GG von der MM zu schätzen – aber es müssen nicht immer die Großen Gewächse von der Mittelmosel sein. Es gibt genug Winzerinnen und Winzer an diesem Teil der Mosel, die man (noch) nicht kennt. Aber vielleicht mal kennen lernen sollte, mit ihnen reden und vielleicht den einen oder anderen Wein mal probiert… Im Vorfeld der Herbstpressekonferenz des Moselwein e.V. , bei der es um Fragen wie Wie war die Lese? Wie sind die Zahlen? Wie die Qualität? ging, besuchte eine Gruppe von Fachjournalist*innen drei Wintricher Jungwinzer (Max Kilburg vom Weingut Geierslay), Lukas Bollig vom Weingut Bollig und Constantin Quint vom Weingut Quint) sowie etwas moselabwärts in Brauneberg Daniel Gehlen vom Weingut Gehlen-Cornelius und Dominique und Benjamin Thomas vom Weingut Klosterhof.

GeierslayDie ersten drei Winzer treffen wir im Weingut Geierslay. Über der Mosel wabert noch eine Nebelwolke, aber die Sonne kommt schon übern Berg. Der Ausleger vorm Hauseingang ist so Mosel wie es geht, was mit Schmiedeeisen, güldener Trauben und einer Schrift, die wohl immer weniger lesen können. Wein steht oben (das kann man ja noch erraten), aber unten? Da steht Probierstube, so wie man früher® die Vinothek im Haus nannte. An der Treppe lehnt an der obersten Stufe ein Schieferschild, auf der Weinverkauf steht. Mit Kreide und fast in Schönschrift.

Innen warten schon die drei Winzer, jeder an einem kleinen Tisch mit der Grundausstattung für eine lockere Weinprobe: gekühlte Weine, Gläser, Spittoon (klingt vornehmer als Spucknapf und distanzierter als Weinprobenrestebehälter), Wasser und Brot. Na, und natürlich die Winzer dazu.

Winzer im Weingut Geierslay: Max Kilburg, Lukas Bollig und Constantin Quint (v.r.n.l.)
Station eins – Winzer im Weingut Geierslay: Max Kilburg, Lukas Bollig und Constantin Quint (v.r.n.l.)

Max Kilburg (clicken öffnet mehr)

Max Kilburg2016 hat Max Kilburg den Betrieb zusammen mit seiner Schwester Sabine übernommen. Sie sind Winzer in der 19. Generation – los ging’s am 30. August 1465 , als Johann von Kilburg mit Genehmigung von Johann II, dem Erzbischof und Kurfürsten von Trier, die Weingüter seine Schwiegervaters Johann von Olmscheid übernahm. Tradition wird an der Mosel groß geschrieben, wenn auch manchmal in alten Lettern.

„Das jetzige Anwesen hat mein Vater 1972 erworben, vorher waren wir im Ort“, berichtet Max. Das Weingut liegt, getrennt nur durch die Straße, am Ufer der Mosel und ist ansonsten umgeben von Weinbergen.  Es ist ein ehemaliges Klostergut, das passenderweise durch den Felsen des Großen Herrgott geschützt ist. Auf rund 15 ha wachsen zu 70 % Riesling, der Rest verteilt sich auf Burgundersorten „und auf alte traditionelle Rebsorten wie Müller Thurgau und Dornfelder“, wie Max das formuliert – aber die sollen verschwinden und mehr Burgundern Platz machen. Die Weine wachsen auf steilen Lagen des Wintricher Großer Herrgott, Wintricher Ohligsbergs, Wintricher Geierslay und Piesporter Treppchens.

Kilburg RieslingMax gehört zu den jungen Wilden an der Mosel (was seinen Ausdruck durch fein vom Wind angehobene Haare bei einer Bootstour fand – dazu später mehr). Seine Winzerausbildung hat er bei der Staatlichen Weinbaudomäne in Trier gemacht, ging dann zum Studium nach Geisenheim und für die Praxiserfahrung nach Kalifornien, Australien und Südafrika. Zurück zu Hause gab es, wie er sagt, „ein paar Generationenkonflikte, wie man das ja auch so kennt“. Die Lösung bestand in der Schaffung eines eigenen Labels, um sich von den Geierslay-Weinen abzuheben. Die Kilburg-Weine zeigten seine eigene Stilistik, sie haben Grip und Salzigkeit. Man sollte sie nicht zu jung trinken, selbst der 2020er Riesling Ohligsberg sollte sicher noch zwei, drei Jahre liegen. Mittlerweile ist Max für alle Weine im Weingut verantwortlich, aber es gibt immer noch die beiden Linien („auch wenn sie sich immer näher kommen“). Kilburg geht hauptsächlich in den Export und in den Weinhandel, Geierslay ist etwas günstiger und landet beim Endverbraucher.

weingut-geierslay.de | Moselweinstrasse 1, 54487 Wintrich-Mosel | Tel: +49 6534 18211

Lukas Bollig (clicken öffnet mehr)

Lukas BolligDas Weingut Bollig hat Lukas Bollig 2018 vom Onkel übernommen. Der war Betriebsleiter bei den Bischöflichen Weingütern und hat das eigene Weingut nebenbei betrieben. Als Lukas Bollig nach dem Studium in Geisenheim das Weingut übernommen hat, wurde daraus ein fulltime Job. Mit 3,5 ha ist es klein und fein – aber „mit Hilfe von Freunden und Familie ist das gut zu stemmen“. Die Parzellen befinden sich auf Weinbergen in Wintrich (Großer Herrgott, Ohligsberg). Bestockt sind sie hauptsächlich mit Riesling (über 60% – eine Parzelle im Ohligsberg gar mit über hundert Jahre alten wurzelechten Stöcken) plus seiner Liebelei Burgunder (Grau-, Weiß- und Spätburgunder, Chardonnay kommt hinzu). Den Riesling baut er trocken – feinherb – süß aus, wie man es an der Mosel eigentlich kaum anders erwartet. Aber nicht nur Riesling geht gut (und mit Druck und Trinkfluss, wie zu erwarten), sondern auch der Kreuz Weißburgunder. Benannt ist der nach dem Wahrzeichen von Wittlich – dem Kreuz des Großen Herrgotts, das auf einem Felsen thront. Ausgebaut im Holzfass und irgendwie gar nicht moseltypisch – was dem Wein in diesem fall sehr gut bekommt. Idealer Speisebegleiter!

Zur Betriebsphilosophie sagt Lukas Bollig zuerst einen Satz, den andere so nicht sagen: „da erzählt Ihnen wahrscheinlich jeder einigermaßen dasselbe, weil es eben wirklich drauf ankommt“, leitet er dann ein, was alle anderen in einer Mischung von Zeitgeist und Wahrheit so oder so ähnlich tatsächlich auch sagen: „Man muss im Weinberg enorm Gas geben, um die perfekte Traube zum möglichst perfekten Zeitpunkt zu ernten.“ Im Keller müsse man dann nur noch ein bisschen begleiten und steuern, um dem Ziel nahe zu kommen: perfekte Weine, zumindest bei den Lagenweinen auch mit großer Lagerfähigkeit.

bollig-weingut.de | Am Triesch 4, 54487 Wintrich | Tel. +49 152 33897472

Constantin Quint (clicken öffnet mehr)

Constantin QuintDas Weingut Quint ist ein reines familiengeführtes Weingut. Auf knapp zehn Hektar bauen sie Wein an, „den wir komplett auf der Flasche vermarkten“, wie Constantin Quint bei der Vorstellung des Betriebs betont. Das machen, auch wenn sie es nicht so ausdrücklich sagen, die anderen in dieser Runde auch – und es ist durchaus erwähnenswert, denn viele Moselwinzer verkaufen ihren Wein als Fassware an die Großabfüller.

Familiengeführter Betrieb – das heißt: „Mutter und Vater sind dabei, der Opa spielt auch noch ein bisschen mit. Meine Frau hilft ab und zu, meine Schwester bei Weinfesten und Events – man braucht ordentlich Unterstützung!“ Das Hauptaugenmerk im Betrieb liegt zwar bei Riesling, aber mit knapp unter 50 Prozent ist das schon eher moseluntypisch wenig. Insgesamt sind es elf Sorten bei den Quints, bei den weißen sind es Weiß- und Grauburgunder, Chardonnay – und auch ein sehr knackiger Sauvignon Blanc ist dabei. Rund ein Fünftel der Weine sind Rotweinsorten (Dornfelder, Merlot, Spätburgunder und ein wenig Cabernet Mitos).

Die Weinbergslagen sind quasi vor der Weingutstür in Wintrich (Großer Herrgott, Stefanslay und Ohligsberg und im Mandelgraben in Brauneberg. Und dort findet, so Constantin Quint, die Hauptarbeit statt: „Wir konzentrrieren uns auf den Weinberg, um supergesundes Lesegut zu bekommen. so dass wir dann im Keller mit sehr reifen und gesunden Trauben arbeiten können – das ist die halbe Miete!“

Die hauseigene Qualitätspyramide ist dreistufig und unterscheidet Guts-, Orts- und Lagenweine, wobei die Lagenweine eine Goldkapsel haben und (wieder) einen Korken. Sie werden spontan ausgebaut. Die Guts- und Ortsweine bekommen Reinzuchthefen und damit eine vorhersehbarere Geschmacksstilistik.

weingut-quint.de | Schulstrasse 1, 54487 Wintrich | Tel. +49 6534 93150

Im Weingut Gehlen-Cornelius: Daniel Gehlen (links) sowie Dominique und Benjamin Thomas vom Weingut Klosterhof
Station zwei – im Weingut Gehlen-Cornelius: Daniel Gehlen (links) sowie Dominique und Benjamin Thomas vom Weingut Klosterhof

Daniel Gehlen (clicken öffnet mehr)

Daniel Gehlen und Janine Resch1960 nahm alles seinen Anfang – als landwirtschaftlicher Gemischtbetrieb mit Viehwirtschaft und ein paar Weinbergen der Großeltern von Daniel Gehlen. Der steht heute im Saal des Gutshotels, das am Rande von Braunefels inmitten der Reben liegt – da ist der strukturelle Wandel hautnah zu erleben. 60 Gästebetten plus Ferienwohnungen an der Mosel, deren Bezeichnung Moselsuiten schon darauf hindeutet, dass Ferienwohnungen heutzutage auch nicht mehr sind, was sie mal waren (und das ist sehr gut so!). 90 % Direktvermarktung erreichen er und seine Partnerin Janine Resch über den Tourismus. Nicht nur Riesling, sondern auch Sauvignon Blanc, Burgunder und Rotweine wie der preisgekrönte Syrah sorgen bei den Gästen für Abwechslung im Glas.

Ausgezeichneter SyrahDer Sauvignon Blanc orientiert sich geschmacklich an denen der Neuen Welt. „Wie mögen das!“, sagt Daniel Gehlen – also machen sie es so. Und auch die Roten (Blaufränkisch, Merlot, Syrah) haben die Typizität, die die Kunden mögen. Nichts Verkopftes für Insider also, sondern  etwas, was sich nicht nur verkauft, sondern auch die Verkoster-Aufmerksamkeit auf sich zieht: „Durch und durch steillagentypisch, ein Côte Rôtie von der Mittelmosel!“, lobt Ulrich Sauter vom falstaff und vergibt 94 Punkte – was das Weingut in die Nähe von so namhaften Betrieben wie Knipser oder Ziereisen bringt. Die Höllenhunde auf dem Etikett signalisieren übrigens, dass die Trauben aus einer höllisch steilen, heißen Parzelle auf steinigem Schieferboden in einer rekultivierten Südlage.stammen. 15 Monate reifte der Wein im Barrique – er präsentiert sich jetzt mit hervorragend integrierten Tanninen und einer samtweichen Struktur. Es muss nicht immer Riesling sein an der Mosel!

gehlen-cornelius.de | Weingartenstraße 33, 54472 Brauneberg | Tel. +49 6534 496

Dominique und Benjamin Thomas / Klosterhof (clicken öffnet mehr)

Benjamin Thomas und Dominique ThomasSeit 1802 gibt es das Weingut Klosterhof, und seit 2018 kann man die Weine der beiden Brüder Dominique und Benjamin Thomas in einer eigenen (zusätzlichen) Linie kaufen. Etwa 10 ha Rebfläche bewirtschaften die Winzer, davon 70% in Steillagen. Im Familienbetrieb macht der Vater nach wie vor sein Ding im Keller – die Weine gibt es weiter als Klosterhof-Wein. Da sei dann auch Weißburgunder oder Kerner dabei. Für die eigene Linie konzentrieren sich die beiden Brüder auf „spontan vergorene Rieslinge mit Charakter und Spätburgunder“.

Sie begannen ihre eigene Kollektion mit 800 l Wein in Flaschen, jetzt sind es 14.000 Liter im Jahr. „Wir machen 3 ha, der Vater 7 ha – aber von Jahr zu Jahr wird unser Anteil größer“,  berichtet Dominique Thomas. Die eigene Linie setzt auf bessere Qualität und auf höhere Preise – ein Generationenwechsel, der die Zukunft des Weinbaus auch in steilen Lagen sichern soll. Die Idee scheint aufzugehen: der 21er Jahrgang ist fast ausverkauft – ein Großteil in den Export und dort nach Skandinavien.

Brüderwein Schwarzes LabelDer 2021 Brauneberger Klostergarten Riesling Kabinett Alte Reben hat ein schwarzes Label: es ist ein Riesling mit über 50 g Restzucker, aber dank der stattlichen Säure von über 10 Gramm merkt man die Süße gar nicht so dolle. „Das ist unsere angestrebte Stilistik!“, erfahren wir von Benjamin Thomas. Die anderen auch sehr trinkflussverdächtigen Kabinette sehen da schon fast alt aus!

Spätlese "Leni"Und dann ist da noch die Leni. Leni ist Tochter vom Benjamin. Von der Großtante hatte sie zur Geburt einen Weinberg geschenkt bekommen – eine kleine Parzelle, über 70 Jahre alt. Karg sei diese Parzelle, und lockerbeerige Trauben überraschen nicht bei dem Alter der Stöcke. Jedes Jahr werden dort nur 500 Liter geerntet. Wie es der Zufall und die beiden Winzer so wollen: es wird immer eine Spätlese!  Leni sitzt auf dem Etikett neben dem Vater, jedes Jahr ein aktuelles Bild. Für Sammler eine feine Angelegenheit. Trinken sollte man die Leni-Spätlese aber auch: leicht und fruchtig kommt sie daher – die klassische Moselspätlese, wie man sie seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kennt.

weingut-klosterhof.de | Im Kloster 8, 54472 Brauneberg | Tel. +49 6534 1256

Piesport vor Goldtröpfchen

Zwischen den Winzer-Besuchen in Wintrich und Brauneberg lagen Jenny und Markus. Sie war eigentlich ein Es, nämlich das Weinschiff Jenny. Und Er ist der Chef vom Alten Kelterhaus in Wintrich, wo man über all das bis dahin Gelernte nochmal nachtrinken und die Theorie vom Wein als Speisebegleiter in die Praxis überführen kann.

Unterwegs auf der Mosel (clicken öffnet mehr)

SchifffahrtBei der Schifffahrt moselabwärts mit dem Weinschiff Jenny stand Kapitän Rudi am Ruder. Rudi ist der Geierslay-Winzervater, und der hatte schon früh gesagt, dass er nicht ewig in den Steillagen rumkraxeln wolle – nun ist er halt als Käpt’n den Weinen sehr nah. Unser kleiner Journalistentrupp hatte die Weine aus der Vorstellungsrunde mit an Bord genommen. Spezielle Gläser gab’s an Bord, sie sind etwas stillos, denn es fehlt der untere Teil und sie haben keinen Fuß. Dafür passen sie in vorbereitete Löcher im Tisch und können daher nicht umfallen. So beugt man an der Mosel Alkoholmissbrauch vor!

Vorbei geht die kleine Tour am einzigen Weinberg Deutschlands, der zwar auf dem Festland liegt, aber nur vom Fluss aus bearbeitet werden kann. Die Lage Piesporter Erzlay ist nicht so arg groß, von den Riesling-Reben am Steilhang werden jedes Jahr nur Trauben für rund 300 bis 400 Liter Wein geerntet. Verarbeitet werden die dann im Sektgut St. Laurentius zu Sekt.

Weinbaukarte Saar und Mosel 1868 – Detail Piesport

Noch weiter unten am Fluss erreichen wir Piesport, den Ort mit der bekannten Lage Goldtröpfchen – 84 ha Riesling auf steinigem Tonschiefer, für die VDP-Betriebe dort eine Erste Lage. Es war wohl nicht immer so, dass das Goldtröpchen das gesamte Amphitheater dieser Moselschleife einnahm – auf der berühmten Karte des Steuerraths Clotten aus dem Jahr 1868, für die die preußischen Steuerbehörden die Ertragszahlen der verschiedenen Moselweinberge aus der Zeit zwischen 1816 und 1832 verwendeten, um die Grundsteuern festzulegen, gibt’s gar kein Goldtröpfchen (wenn auch laut Wikipedia in eben jenem Jahr der Name erstmals auftauchte beim Verkauf von Weinflaschen).

Restaurant Altes Kelterhaus (clicken öffnet mehr)

Altes Kelterhaus außenDas Alte Kelterhaus von Markus Plein in Wintrich kann überraschen. Altes, moseltypisches Haus – gut, nicht überraschend. Drinnen ist es aufgeräumt, eher untypisch unkitschig. Und es gibt Regale mit Weinflaschen durchaus gereifter Jahrgänge, an denen ein Schild die verlockende Botschaft trägt: „Alte Weinjahrgänge zu verkaufen!“ Eine weitere große Schiefertafel deutet dann an, was uns auf den Tellern erwartet: aus eigener Herstellung kommnt nicht nur das Brot, sondern auch der Schinken sei hausgeräuchert, der Käse, die Butter und die schwarzen Walnüsse – alles selbst gemacht. Vor allem beim Käse, den wir zum Dessert hatten, paarten sich das Überraschung und Herausforderung. Käse und Blutwurst klingt Vielen ja eh nicht wie Dessert, und selbst denen, die es deftig mögen, blieb mal kurz die Luft weg. Sehr streng, der Käse. Und sehr würzig, die Blutwurst. Tomatenchutney und Feige pufferten das geschickt ab, aber: wow!

Altes KelterhausWir waren ja als Gruppe erstens unvorbereitet und zweitens auch eher im Entspann-Modus – zwischen den beiden Weinproben bei den Jungwinzern. Deswegen reicht es dann auch hier nicht zu einer Restaurantkritik, die ja mehr Konzentration aufs Essen denn auf das muntere Geplauder mit Winzern und Kollegen verlangt. Was man aber schnell merkt: die Küche bekennt sich nicht nur zu Selbstgemachtem (inklusive selbst gefischt und im Falle der Pilze selbst gefunden im Wald), sondern zu deutlichen Geschmacksakzenten. Und als ob wir es nicht geahnt hätten: vor allem die fruchtsüßen und nicht so alkoholstarken Moselrieslinge (Kabi: 7%, Spätlese: 8%) kamen damit primsten klar. Es lebe der Mittagswein – und abends dann gerne was Gereifteres!

Eine Anmerkung noch zur abenteuerlichen Anrichteweise des Amuse Gueule: Auf einem abenteuerlich großen Holzbrett jonglierte der Service Küchengrüße für fast alle. Gekonnt, unfallfrei und köstlich (also nicht das Brett, sondern der Moseldreier für Jeden).

  • Backesbrot mit verschiedenen Dips und Aufstrichen, dazu Kräutersalz und Kräuteröl
  • Amuse Gueule
  • Wan Tan mit Linsen, Wels, Pilzen und Kartoffel
  • Zander auf hausgemachten Nudeln, frische Pilze und Salatbouquet
  • Hausgemachter Käse, Blutwurst, Kichererbsenpüree, Pilze, Feige und rotes Tomatenchutney

altes-kelterhaus.de | Am Martinergarten 13, 54487 Wintrich | Tel. +49 6534 / 949 667

Orientierung

Die hier besprochenen Winzerbetriebe (mit einigen anderen Hotspots aus der Gegend) auf einer Karte:

 

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