Essen, das die Herzen wärmt

Seit 18 Jahren feine regionale Kost vor den Toren der Stadt bei Julius Kost

Julius Kost

Das Herz der Welt, selbst wenn man die auf nicht mehr als den Raum Dresden verorten würde, ist hier nicht. Der Dreiseithof, in dem Hanno und Christa Knitsch seit dem 18. März 1996 die Restauration Julius Kost betreiben, liegt am Rand von allem – aber nur geografisch, denn Küchenstil und Philosophie des Hauses sind mittendrin im Hier und Jetzt. Es gibt bevorzugt Regionales (80 Prozent des Angebots) und manchmal sogar Dinge von ganz nah: 600 Quadratmeter Land liefern Obst, Gemüse, Salate, Kräuter.

Natürlich war der Anfang vor 18 Jahren nicht ganz so groß, aber eine gute Adresse war der renovierte, über hundert Jahre alte Hof schon immer – vor allem Gastfreundschaft wird groß geschrieben.

Das Menü, das just zur Jubiläums­zeit im Rahmen der Aktion Dresden isst fantastisch angeboten wird, gibt einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Küche. Wir probierten alle vier Gänge, man kann sich auch für drei entscheiden und dann entweder die Vorspeise oder die Suppe auslassen (4 Gänge 48,00 € / 3 Gänge mit Suppe 38,50 € / 3 Gänge mit Vorspeise 40,50 €). Zusätzlich zum Bestellten kommt ein Gruß aus der Küche – bei unserem Besuch eine Mousse von zwei Kartoffel­sorten mit Ziegenkäse, die optisch wie geschmacklich nett auf den Abend einstimmten.

Als alter Jacobsmuschel-Liebhaber hatte ich mich sehr auf die Pochierte Jacobsmuschel mit Sternanis-Vanille-Butter, gegrilltem Kürbis und Feldsalat gefreut – und war vom gegrillten Kürbis mehr begeistert als von der Jacobsmuschel. Pochiert ist wahrscheinlich nicht so mein Fall, selbst wenn der Gargrad stimmt. (Aufgeputzt war am Ende dann doch alles…) Danach wurde es permanent besser: Cappuccino von Roter Beete mit Thymiannage war eine sehr warme, sehr feine, sehr schmackhafte Suppe, serviert im Jenaer Glas. Ein würziger Schaum und frittierter Rucula on top: Das war ein Gang, der die Herzen wärmte!

Viel Spaß hatten wir auch mit dem Hirschkalbsrücken mit getrüffelter Pilzkruste, Kartoffelbaumkuchen, sautiertem Rosenkohl und Rübchen – wobei der Rücken mit der Pilzkruste in sehr nachhaltiger Erinnerung blieb: wunderbar rosa, zart und (in Verbindung mit der Sauce) ein traumhafter Gaumenschmeichler.

Was Süßes zum Schluss geht ja bekanntlich immer – und die Dessertvariation mit Lauwarmem und Kaltem, mit Süßem und Pikanten gefiel uns richtig gut. Es muss ja nicht immer Crème brûlée sein!

Restauration Julius Kost
Limbacher Straße 26
01723 Wilsdruff, OT Grumbach

Telefon: 035204/47777
www.julius-kost.com

Geöffnet: Di – Sa, 12 – 01 Uhr

[Besucht am 14.2. 2012  im Rahmen der DNN-Aktion Dresden isst fantastisch | Veröffentlicht am 22. März 2013 in den DNN | Lage und Karte der hier besprochenen Restaurants in Dresden und Umgebung  | Besuch 2012]

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