WeinFUNatiker: It’s never too late…

Vertikal-Probe der WeinFUNatiker-Weine Altenberg und Slate in der Cordobar

Nur Gewinner

Sie arbeiten als Sommelier oder Händler mit Wein – und sie trinken ihn auch gerne, na klar. Sie haben profundes Wissen, aber sie wollen auch Spaß – oder, wie man heute so sagt: fun. Sie sind: die WeinFUNatiker. Und sie machen selber Wein, in Zusammenarbeit mit dem Weingut Von Othegraven. Unter Kennern sind die beiden Rieslinge Slate und Altenberg so beliebt wie begehrt, denn große Mengen gibt es nicht. Nun gab es in der (nicht minder beliebten wie begehrten) Cordobar in Berlin die Möglichkeit, beide Weine zu verkosten – von 2002 bis zum aktuellen Jahrgang. Und trotz der Devise „It’s never too late for a bottle of Slate“ fand das Vergnügen am Nachmittag statt…

It's never too late…Für so ein Event reist man dann auch gerne ein paar Minuten an – die meisten kamen vom Alexanderplatz, wo es ein ziemlich hohes Hotel gibt: die Basisstation für Kölner, Dresdner, Hamburger und andere Nicht-Berliner, die mit den WeinFUNatikern probieren und ausgiebig miteinander fachsimpeln wollten. Die ganz Tapferen nutzten in der ersten Runde die bereitstehenden Behälter und spuckten. Respekt. Die weniger Tapferen waren in der Mehrzahl und bildeten sich ihr Geschmacksbild offensichtlich auch in der Speiseröhre – denn sie wussten, was sie tun.

Möpse? Käse!Fünf der sechs WeinFUNatiker waren Klön-Partner in der Cordobar: René Baumgart, Peter Steger und drei Dresdner: Matthias Dathan, Matthias Gräfe und Jens Pietzonka – das mag die starke Dresden-Fraktion unter den Gästen erklären. Außerdem vor Ort (neben Willi Schlögl von der Cordobar) Thea Jauch (den Jauchs gehört das Weingut) und von Othegraven-Kellermeister Andreas Barth (der auch ein paar Flaschen vom eigenen Wein mitgebracht hatte, zum Vergleich). Und weil Matthias Gräfe ja nicht nur in Wein macht, hatte er aus seinem Radebeuler Wein&fein Käse mitgebracht (wie immer kenntnisreich von Andreas Tietze serviert).

René Baumgart, Willy SchlöglWas unterscheidet die normalen Weine des Weinguts von denen der WeinFUNatiker? Auf jeden Fall die Herangehensweise. Ich bediene mich mal großzügig beim Text der WeinFUNatiker-Webseite: „Jedes Jahr kaufen wir Trauben aus verschiedenen Parzellen der Weinberge Kanzemer Altenberg, Ockfener Bockstein und Wiltinger Kupp. Diese werden in kleinen Gebinden aus Stahl und Fuderfässern im Weinkeller des Weingutes von Othegraven langsam und möglichst spontan vergoren. Nach mehreren Verkostungen kommen alle Gebinde im April/Mai zur Verkostung. Jedes Mitglied der WeinFUNatiker stellt dann unter Berücksichtigung der Mengen seinen eigenen Altenberg und Slate zusammen. Diese Cuvées wiederum werden von allen einschließlich des Kellermeisters und Dr. Kegel verdeckt probiert und bewertet. Die jeweils beste Cuvée wird dann abgefüllt.“ Die Mengen reichen beim Altenberg für 240 bis 800 Flaschen (gerne als Magnum oder noch größer gefüllt, die Herrschaften lieben Big Bottles!) und beim Zweitwein Slate je nach Jahrgang für 1.500 bis 2.000 Flaschen à 0,75l.

Peter Müller Thomas Stache Eine amerikanische Versteigerung von einer 6-Liter-Flasche Slate und einer Doppelmagnum „Memoriam“ zu Gunsten der Berliner Krebsgesellschaft e.V. erinnerte an Lars Rutz, der WeinFUNatiker war und 2003 an Krebs starb. Peter Müller, bis zur Schließung des Hauses Sommelier von Nils Henkel im Schloss Lerbach erhielt den Zuschlag für die 6-Liter-Flasche Slate, Thomas Stache von der Dresden-Delegation den für die 3-Liter Memoriam. Insgesamt kam so ein Spendenbetrag von 1.000 Euro zusammen.

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