Die 13. Dresdner Schlössernacht steht bevor – am 15. Juli (also kommenden Samstag!) bespielen über 250 Künstler 15 Bühnen und Spielstätten und bieten in mehr als 80 Konzerten Musikgenuss von Jazz bis Rock, von Klassik bis Swing. Und auch das beliebte Tanzbein kann geschwungen werden, ganz allgemein überall, wo man eins parat hat, aber ganz besonders an der Swing Bühne mit Marc Hartmann und seinem 18köpfigen Tanzorchester. Dafür werden extra Tanzböden unter freiem Himmel verlegt.
Ein wesentlicher Aspekt der Schlössernacht ist für uns aber immer: wo kann man was essen oder trinken? Die Auswahl ist groß: 45 Gastro-Stände hat das Team von festcatering.de locker übers Gelände verteilt (wobei: Eckberg, Lingnerterrassen und Saloppe sind ja Fixpunkte und nicht locker zu verteilen, sondern nur zu integrieren!). Auf einem Plan kann man schauen, wer wo ist – und ich gucke, ob sich das in den vergangenen Jahren eingeübte Ritual eines gezielten TRESTER (TRink-ESs-Tour-ERlebnis – nicht nur Wissenschaftler können seltsame Akronyme finden!) wiederholen lässt. Spoiler: Klappt! Fast…
Uns zieht es nach dem Einlass immer gleich zum Winzer Lutz Müller – auch wenn der im Plan oben die Nummer 7 trägt und es also auf dem Weg dahin durchaus noch andere Möglichkeiten gäbe. Aber erstens hat der Lutz Hausrecht, weil er immer da ist mit seiner fabelhaften Besenschänke, und zweitens hat er manchmal noch was von seinem Müller, der aber gar nicht nach ihm benannt ist, sondern nach dem Herrn Herrmann Müller aus Thurgau, der beim wissenschaftlichen Kreuzen alter Reben zur Schaffung von neuen wohl mehr getrunken als dokumentiert hat – jedenfalls glaubte er, der neue (später nach ihm benannte) Wein habe Riesling und Silvaner als Eltern. Stimmte aber nicht, der Herr Papa war ein Madeleine Royale. Egal wie: bei Lutz Müller schmeckt der Müller so gut, dass er oft schon früh ausgetrunken ist. Also: Schaun mer mal und probieren gegebenenfalls einen anderen.
Station zwei der persönlichen Gastro-Runde ist dann meist das Stresa, das während der Schlössernacht im Weingarten (die Nummer 6) fast um die Ecke liegt. Da gibt’s einerseits auch meist guten Wein, der Chef hat sowohl Geschmack als auch gute Beziehungen – und zweitens könnte man hier erstmals was essen. Grundlage und so, muss ja auch sein. Der große Grill gibt einiges her, die Plätze sind heimelig, die Stimmung meist so locker und entspannt wie man sich das wünscht für so ein Fest.
Die erste Herausforderung für den persönlichen Konsum folgt schnell, denn im Genussgarten (Nummer 8) lohnt es sich eigentlich immer vorbei zu schaun. Aber: Wir sind ja satt! Aber dennoch: Hallo sagen werden wir beim Petit Frank und dem Laurichhof und sicher versprechen, später nochmal vorbei zu schauen – so wie in den vergangenen Jahren (2022 waren wir, laut Foto-Metadaten, kurz vorm Feuerwerk da, was auch in diesem Jahr um 22.45 Uhr auf der anderen Elbseite gezündet wird und so von vielen Orten aus gut gesehen werden kann – man sollte nur nicht direkt hinter ner Mauer stehen!)
Da wir nicht allen versprechen können, später wieder zu kommen, ist nun eigentlich Zeit für eine Erkundung des Geländes. Dass wir dabei immer wieder Bratwurststände und die Bier-Grundversorgung der Meissner Schwerter passieren, lässt uns so kalt wie es andere heiß macht: wir trinken Wein, sie Bier – alles gut verteilt. Unterwegs kommen wir (so ein Zufall!) beim Stand von Schloss Proschwitz vorbei – ohne ein Glas Sektche zu trinken, wird man da nicht vorbei gelassen (nein Scherz: wir machen das freiwillig, und ja, meistens sind es zwei Glas!). Das Ziel ist, vielleicht mit nem Stopp am Schweitzer Haus, weil da meist sehr stimmungsvolle Mucke zu hören ist – dieses Jahr abwechselnd Die Westernhagen Tribute & Cover Show sowie MerQury. Bissl abhotten. Gleich nebenan beim Kavaliershaus sorgen Marc Hartmann & sein Tanzorchester für glanzvollen 50er-Jahre-Big-Band-Sound. Dann aber ab zum Schloss Eckberg, wo ebenfalls eine Crew mit Hausrecht wartet: Martin Thomas zelebriert auch draußen Fine Dining (wir hatten bei ihm im vergangenen Jahr Garnelen genossen), und zu trinken gab’s da eigentlich auch immer was, so dass eine Pause am Tisch mit Blick auf die Elbe drin ist.
Und dann? Dann geht’s zurück, wir haben schließlich Flanierkarten. Auf dem Weg zum kleinen Frank (wir hatten da ja was versprochen!) werden wir sicher bei unserer Entdeckung der diesjährigen Kochsternstunden vorbeischauen: Genuss am Hafen Nr 13, die zur Verwirrung der Schlössernachtbesucher (m/w/d) die laufende Nummer 16 erhalten haben – zwischen Lingnerschloss und Schloss Albrechtsberg am Genießer-Balkon finden wir sie! Und dann? Immer noch nicht die letzte Station erreicht, denn vorher ab zum Albrechtsberg: Das Estancia Klotzsche hat hier, wie im vergangenen Jahr, sein Zelt aufgeschlagen. Hinterm Schloss, wenn man davor steht (!) – also elbseitig (Nr. 14 im Plan). Es gibt Weine von Matthias Schuh und, wie Alisa Zuber mir schrieb, „super Bemmen“ – also Brot vom Sascha Stiegeler von Elias Boulanger. Dazu einen Überraschungsgast, der als Nr. 3 im Bunde den Begriff „Drei Musketiere“ zulässt. Also: Schaun mer mal.
Flaniertickets à 48,50 Euro zzgl. VVK-Gebühr gibt es noch an vielen bekannten Vorverkaufskassen oder unter www.dresdner-schloessernacht.de. Für die Abendkasse (die eigentlich eine Nachmittagskasse ist: öffnet schon 15 Uhr) hält der Veranstalter ein Kontingent von rund 200 Tickets für spontan Entschlossene zurück.
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