Ας μην γελιόμαστε: όσοι δεν έχουν μάθει ποτέ ελληνικά δυσκολεύονται. Das war Griechisch, wie es so schön in der Sendung mit der Maus hieß. Und bedeutet (sagt mir deepl.com) Machen wir uns nichts vor: Wer nie Griechisch gelernt hat, tut sich schwer. Die Griechen wissen das natürlich und schreiben als gastfreundliche Menschen auch fast alles in lateinischen Druckbuchstaben und Englisch auf die Schilder. So weit, so normal auf Korfu. Wenn man dann aber plötzlich als Hinweis Kaiser’s Thron liest, stutzt man doch: wer bitte? was bitte?
Kaiser’s Thron ist eine Aussichtsplattform auf einem Felsen nördlich des Dorfes Pélekas an der Westküste von Korfu, laut Google „mit Blick auf den Sonnenuntergang“, was die meiste Zeit des Tages allerdings Quatsch ist. Es sollte wohl heißen, dass man von hier ganz fabelhaft den Sonnenuntergang beobachten kann, wenn man zur rechten Zeit bei passendem Wetter da ist. Kaiser Wilhelm II, der 1907 das Achilleion nahe der Hauptstadt Korfu gekauft hatte, hatte diesen Ort für sich entdeckt und ließ sich (so lese ich es jedenfalls um Korfu-Band des Müller-Verlags) „jeden Nachmittag mit seinem roten Mercedes (dem ersten Kraftwagen auf der Insel überhaupt) nach Pélekas kutschieren, um hier den Sonnenuntergang zu genießen„.
Die Zeiten ändern sich, wir waren nicht die einzigen PKW-Fahrer und hatten nicht mal einen roten Mercedes. Sonnenuntergang war im Juni um halb fünf nachmittags auch nicht zu erwarten, aber Aussicht ist ja auch da auf dem kleinen Turm, der den 270 m hohe Berg von Pélekas noch mal um einige Meter anwachsen lässt. Das macht den Kohl zwar auch nicht fett, denn auch von der Stahlplattform auf dem kleinen Fels kann man nicht übers daneben erbaute Hotel gucken. Aber das Hotel hat auch eine Terrasse, und von dort aus sieht man eigentlich viel besser auf die Westküste, inklusive möglicher Sonnenuntergänge!
Das Areal des Kaiser’s Thron (manchmal auch Observatorium genannt) ist von einer Steinmauer umgeben, aber Eintritt wird nicht erhoben. Durch das über 100 Jahre alte schwere Eisengittertor gelangt man in einen Olivengarten, in dem an Wänden auch eine Menge Bilder und Texte hängen. Dort wird man schlau gemacht und erfährt unter anderem, wer vor dem Kaiser so alles auf Korfu war. Zuerst muss man natürlich Sissy nennen, denn die Kaiserin von Österreich hatte schon mal ein Auge auf das Gelände geworfen und wollte das Grundstück kaufen, auf dem heute das Levant-Hotel steht. Da wurde nichts draus, und so kam es 1890 zum Kauf des Achillion-Palasts an der Ostküste Korfus. Weit ist das nicht entfernt, denn von der West- zur Ostküste sind es hier keine zehn Kilometer Luftlinie. Mit dem Pferdewagen oder dem roten Mercesdes des Kaisers vor mehr als hundert jahren dauert es natürlich länger. Auf heutigen Straßen sind es vom Achillion zum Kaiser’s Thron rund 13 km, für die man keine halbe Stunde braucht.
Also Sissy, natürlich, die es hier auch sehr schön fand, wegen der romantischen Sonnenuntergäge. Vor ihr der junge Casanova, der 1741 und 1745 auf Korfu war, aber nicht hier. So wie auch der spanische Schriftsteller Miguel de Cervantes, der Autor des Don Quijote, zwar ein Jahr auf Korfu verbrachte (zwischen 1571 und 1572), aber nicht hier am späteren Kaiser’s Thron, sondern wahrscheinlich im Annunziata-Kloster in der Stadt Korfu. Ist das nicht alles aufregend?
[Besucht am 7. Juni 2023 | Landing-Page Korfu bei den STIPvisiten] ..
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