Entscheidend ist, was hinten rauskommt – weiß so oder so ähnlich der Volksmund. Hinten heraus kamen 74.500 Euro. Das ist die Höhe des Spendenschecks am Ende der Charity-Gala zu Gunsten des Sonnenstrahl e.V. – deutlich mehr als erwartet: „Ganz vorsichtig hatten wir mit einer Spendensumme von 40.000 Euro gerechnet“, sagte der Vorsitzende des Sonnenstrahl e.V. Andreas Führlich überglücklich. Dass es nun am Ende des Abends fast doppelt so viel sei, liege vor allem daran, dass spontan drei Baupatenschaften über je 10.000 Euro sowie mehrere Raumpatenschaften über 1.000 Euro für das neue Haus abgeschlossen wurden.
Der gesamte Erlös des Charity Abends im Löwensaal ist für das neue Haus Sonnenstrahl bestimmt, das in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum unweit der Kinderkrebs-Station errichtet wird. Hier entstehen unter anderem Räume für die Musik-, Sport- und Kunsttherapie. Im Dezember 2023 war der erste Spatenstich, im Sommer 2025 soll der Neubau fertig sein. Und um die Finanzlücke zu verkleinern, ließen sich die rund 220 Gäste des Abends nicht lumpen und beantworteten so eindrucksvoll die Frage: braucht es einen Gala-Abend, um Gutes zu tun? Radio Eriwan hätte wahrscheinlich geantwortet: im Prinzip nicht, aber es hilft enorm.
Aber nicht nur die Gäste trugen bei zur großen Spendensumme: Künstlerinnen und Künstler traten ohne Gage auf, neun als Gastrofreunde vernetzte Partner (in der Tat: nur Mannsleute) hatten das Menü des Abends zusammengestellt und zubereitet. Das fing mit Sushi (von Wolle Förster, Sushi und Wein) zur Begrüßung an und startete ins Menü an den Tischen mit Brot & Dips (Tino Gierig, Dresdner Backhaus). Danach teilten sich jeweils zwei Köche einen Gang. Den Vorspeisenteller gestalteten Henrik Groß (Schloßhotel Pillnitz) und Marcel Spahn (VEN Restaurant): Kürbis mit Kumquat, Cashew und Estragon | Ziegenkäse trifft Rote Beete, Feige und Walnuss | Räucheraal, Safrangelee, Kaviar und Kresse | Bresaola, Moosbeere und Trüffel.
Daniel Fischer (Restaurant Daniel) und Jens Budde (Bellan Restaurant & Catering GmbH) hatten als Zwischengang
Daniel´s Knautschis mit sautierten Pilzen und Ziegenmilch-Blauschimmel – Espuma vorbereitet, wenig später servierten (nun ja: ließen servieren, um auch mal den schnellen und freundlichen Service zu loben) Olaf Kranz (Schmidt´s Restaurant und Catering) und Maik Gulich (Gasthaus Oberschänke) Surf & Turf mal anders – nämlich als
Skreifilet auf Pak Choi mit Misoschaum für den Surfanteil und Sauerbraten vom Rinderfilet, Rotkohljus, Schwarzwurzel, Süßkartoffelpüree als Turf-Variante.
Stefan Hierse & Janek Ehm (Transgourmet Deutschland): hatten sich nicht nur das Dessert ausgedacht – Balsamico Birne, grüne Milchschnitte, Marillenknödel & Schokoeis –, sondern Transgourmet als Lebensmitel-Großhändler für die Gastronomie hatte auch den kompletten Wareneinsatz übernommen und somit ermöglicht, dass die (natürlich hier ebenfalls ehrenamtlich werkelnden) Chefs ihr Menü so kostengünstig wie nie anrichten konnten. Dafür gab es ehrlichen wie wohlverdienten Extra-Beifall.
Zu und zwischen den Gängen gab’s Kultur unterschiedlichster Genres. Der Saxophonist Ive Kanev stimmte auf den Abend ein, Bryan Staff sorgte für rockige Momente, Thomas Kaufmann erinnerte in einer liebevollen Hommage an Olaf Böhme und seine Kultfigur des Betrunkenen Sachsen. Die Show der Hula Hoop-Tänzerin Nelly Halling sorgte für ein besonderes optisches Erlebnis, denn sie verwirbelte ihre mit LED-Lämpchen angereicherten Reifen zu leuchtenden Bildern. Die Sopranistin Ingeborg Schöpf verzauberte mit klassischen Arien und sorgte mit Sag mir wo die Blumen sind bei aller Heiterkeit des Abends für einen besinnlichen Moment im von René Kindermann moderierten Abend. Den Tresorraum im ehemaligen Bank-Gebäude öffnete dann passenderweise Egon Olsen (alias Volker Zack) – und obwohl es da unten schon lange nicht mehr um Zaster geht (dort wurde getanzt!), entfaltete der Raum seine magische Wirkung. Die Spendensumme hatte nämlich eingangs der Auszählung noch 61.984 Euro betragen. Aber wir haben ja gelernt: Charity-Abende entfalten ihre eigene Dynamik und Magic. So soll es sein.
Infos zum Verein: sonnenstrahl-ev.org
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