Im Prinzip ist alles so wie im Vorjahr, aber jede gute Idee verträgt natürlich Variationen und Verbesserungen. So ist’s auch bei der Almhütte, die im vergangenen Jahr erstmals zur Winterszeit im Innenhof des Kempinski Taschenbergpalais stand. Sie hat in diesem Jahr deutlich früher dort Einzug gehalten, was auf jeden Fall auch erst mal heißt: den Weihnachtsbaum sucht man noch vergeblich – der kommt nach, alles zu seiner Zeit. Was es aber jetzt schon gibt, ist – wie gehabt – Fondue!
Ab 10. Oktober ist die Almhütte offiziell geöffnet, natürlich nicht nur für Hotelgäste, sondern für alle. Zum Auftakt gab’s am Vorabend schon mal einen Probelauf mit Presse. Erste Beobachtung: die Hütte steht jetzt leicht angeschrägt und nicht mehr streng barock-mittig. Sieht aber gut aus und ist kein wirklicher Stilbruch. Zweite Beobachtung: Hoteldirektor Marten Schwass sieht mit seinem Bart leicht angesödert aus, was wegen der Kleiderordnung am gestrigen Abend noch unterstrichen wurde. Man muss als Gast (m/w/d) aber nicht mit Krachledernen erscheinen. Was man als Gast freilich schon in Kauf nehmen muss, ist die musikalische Almhüttenberieselung, die zur Tracht passt. Oder man kommt als größere Gruppe und bucht die Hütte exklusiv, da kann man dann sicher bei der Musik mitreden.
Wie im Vorjahr gibt’s in der Hütte Fondue in den beiden Grundvarianten Fleisch oder Käse. Die gute Nachricht: die Preise sind die des Vorjahrs. Die, nun ja, nicht wirklich schlechte, aber doch einschränkende Nachricht: schon da war’s kein Schnäppchen: das „Alpengold Käsefondue“ mit Brot, Drillingen und Cornichons/Perlzwiebeln/Mini Champignons kostet pro Person 42 Euro, das „Gipfelfeuer Fleischfondue“ 45 € pro Person. Kalbsfilet und Kikok Hähnchenbrust sind allerdings vom feinsten, auch wenn Rinderbrühe das Fleisch nicht so kross werden lässt wie Öl im Fonduetopf. Dafür lässt sich das bereitstehende (vorgegarte) Gemüse natürlich in der Brühe besser auf Temperatur bringen.
Neu ist in diesem Jahr ein Käsefondue de luxe. Das heißt nicht so, sondern „Bergperle“ und ist mit Champagner statt Wein im Käse (Vacherin und Greyerzer) zubereitet. Gut verkochter Schampus ist natürlich teurer als gut verkochter Wein, pro Person kostet die Bergperle 60 € (ein Glas Champagner pro Gast inklusive). Unsere Diskussionen am Tisch, ob Wein oder Champagner im Käse geschmacklich herausschmeckbar sind, blieben im Theoretischen – aber Pragmatiker sagen sicher: Ist doch egal, das Glas dazu ist den Aufpreis auf jeden Fall wert (ein Glas Taittinger Brut Reserve schlägt im Restaurant das Palais mit 20 € zu Buche).
Nur im Oktober gibt es zusätzlich an jedem Oktoberwochenende klassische bayerische Spezialitäten, nämlich ein
traditionelles Weißwurstfrühstück am Morgen oder abends ein „Almbrettl“ mit feinen Schinken-Variationen, frischem Brot sowie Obazda und Gewürzgurken. Und was immer geht: Apfelstrudel oder Kaiserschmarrn zum Dessert…
Infos: kempinski.com

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