High Tea mit dem Paten! Obviously konnte da selbst die Queen nicht no sagen. Ist auch ein charming boy, dieser Pate. Und man weiß ja auch nicht, was diese crazy polititians alles tun demnächst. May be, dass schlechte Zeiten für die Wirtschaft kommen, könnte sich da die mit einem famosen poker face ausgestatte Queen denken. Aber der Pate hat ja seine guten Verbindungen world wide. Und ein fantastic net von Beziehungen könnten ja nach dem Brexit – ach, man mag sich als Elizabeth Alexandra Mary das gar nicht ausdenken, was da alles passieren könnte.
Lunch mit dem Paten! Offensichtlich konnte ich (wie die ganze Schar geladener Journalisten aller Geschlechter) da nicht nein sagen. Alle saßen an einer langen Tafel, das mögen die Sizilianer ja. „Freunde! Geschäftspartner! Familie!“ sagt der Pate im sonoren Tonfall, so wie wir ihn kennen von Mafia Mia, der alljährlichen Show zur Vorweihnachtszeit (und ein bissl danach, wegen Silvester und so). Zur Linken des Paten – hinter dem ja, was kein Geheimnis ist, sich eigentlich der Sänger, Entertainer & Conférencier Bert Callenbach verbirgt, zur Linken des Paten zu sitzen also bringt natürlich Vorteile. Man kann, zwischen hausgebackenen, kleine Brötchen mit Kräuterbutter & Shiso-Kresse sowie den drei Dips Entenschmalz mit krosser Zwiebel & Apfel, Hummus mit Sesam und Tomatensalsa gepflegt plaudern. Frage: „Als Sie in London waren, um dort für die Show Material und Erfahrungen zu sammeln: haben sie da auch die Queen besucht?“ Il Padrino nimmt die Serviette, tupft sich vorsorglich vornehm den Mund und guckt, wie nur er gucken kann. „Nein,“ sagt er. „Die Queen kam natürlich zu uns ins Hotel!“
Es habe, meinte der Pate, der statt des bei ihm sonst üblichen gestreiften Jackets im feinen englischen Zwirn erschienen war, es habe schließlich wichtige Dinge zu besprechen gegeben. Er habe sich den Titel Duke of Clarence and Avondale gesichert. Kenner der verzwickten Verzweigungen innerhalb der britischen Monarchie zucken da natürlich zusammen und denken natürlich sofort an den viel zu früh verstorbenen Prince Albert Victor – er lebte nur vom 8. bis 14. Januar, das allerdings von 1864 bis 1892. Der Angehörige des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha und älteste Sohn Eduards VII. hatte das Zeug zum Thronfolger (er stand an zweiter Stelle), zog aber offensichtlich Sex and Drugs and Rock’n-Roll vor und verstarb an Syphillis (vornehme Quellen sprechen von Influenza, aber naja…). Nun hängt der Duke of Clarence and Avondale als Medaillon im Knoten der Krawatte des Paten, der zwar für die Dinnershow drei Sorten Wein mit seinem Konterfei produzieren lässt, aber nicht vorhat so schnell ciao e arrivederci zu sagen.
Die nunmehr achte Show von Mafia Mia bringt aber natürlich neben dem Hauswein des Paten auch Rock’n’Roll und durchaus auch eine feine Prise Sex auf die Bühne – da hat sich das Grundmuster der Show nicht geändert. Die üblichen Verdächtigen (darf man das im Zusammenhang mit Mafia so schreiben?) Schlicht und Kümmerling sorgen für munteres Fettnapftreten und verdauungsfördernde Lacher, die Firebirds sind fest gebucht für beinharten Rock’n’Roll. Aber auf dem Tisch wird nicht getanzt, denn da stehen ja die Gläser mit was drin und – wie üblich zwischen den Showteilen – das Essen. Englisch angehaucht bis auf den Hauptgang („da ist Entenkeule gesetzt, mit Rotkohl und Kloß – wie immer!“ sagt Andreas Kirsch, schon immer als Küchenchef fürs Menü zuständig). Aber davor wird’s britisch inspiriert mit Mixed Pickles und Sauce Tatar zum Roastbeef oder Minze-Pesto (und karamelisiertes Popcorn) im Maiscreme-Süppchen. Und auch beim Dessert, der traditionellen Überraschung des Paten, gibt eine für sächsische Gaumen ungewohnte (aber gute, wir durften probieren…) Lemon Curd zum Apple Pie das gewisse Etwas. Wem das für eine Überraschung zu wenig klingt: stimmt. Neben dem Apfeltörtchen sind auch Pflaumen-Confit und ein Cookie-Schokoladeneis mit auf dem Dessertteller…
Ach ja, die Queen. Als sie nach dem Besuch im Hotel den Paten verließ, um zurück in die Double-Agentur zu fahren, dachte sich der Bert Callenbach: Was ist, wenn die echte Queen nur das Double vorgibt, um mal raus zu kommen und Spaß zu haben? Ein betörender Gedanke…
Mafia Mia – The London Boys. Dinnershow im Erlwein Capitol mit 23 Terminen zwischen 30. November 2018 und 13. Januar 2019.
www.mafia-mia.de
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