Drei Frauen, ein Geschmack

Zum Wohl – mit eigenem Wein

Eine Weißweincuvée aus Müller-Thurgau, Bacchus und roter Muskateller wurde jetzt auf der Heinrichsburg in Diesbar-Seußlitz vorgestellt. Es muss also ein besonderer Wein sein, denn sonst würde man eine Cuvée ja nicht mit Tamtam und Gästeschar am prominenten Ort vorstellen. Das stimmt: es ist der Wein für die Weinkönigin Sabrina Papperitz (Mitte) sowie den beiden Weinprinzessin Sabine Leonhardt (links) und Stefanie Mühlbach. Sie bilden das Trio der 34. Sächsischen Weinhoheiten. Gemacht hat den Wein für sie die 30. Sächsische Weinkönigin Maria Lehmann (auf dem Roll-Up!).

HoheitenweinDas mit den Hoheiten und der Königin ist ja so eine Sache. Nach der Abschaffung der Monarchie 1918 brauchte es nur 13 Jahre, bis sie für den Wein in der Pfalz wieder eingeführt wurde. Allerdings musste die Weinkönigin dem damals vorherrschenden Männerweltbild entsprechend so sein: ledig und hübsch. Das hielt sehr lange an, denn der Fortschritt ist eine Schnecke. Doch die Mädels werden selbstbewusster. Oh, pardon: Mädels ist natürlich völlig unkorrekt. Also wenigstens Frauen hätte es heißen müssen, oder in der fabelhaften Welt der Winzer eben Weinkönigin. Aber sie sind eben heutzutage mehr als jung und hübsch, sie machen ihr Ding und setzen ihre Ideen durch. Beispielsweise eine Weißweincuvée von der Vorgängerin statt des ansonsten so beliebten Schieler von irgendwem.

„Es ist erstmalig so, dass die Hoheiten selber bestimmen konnten, was für einen Wein sie wollten,“ erläuterte Majestät Nr. 30, Maria Lehmann. Sie betreibt seit 2019 unter dem Label „Maria Lehmann Weine“ eine eigene Weinlinie, in der auch der jetzt vorgestellte Hoheitenwein erschien. 3.000 Flaschen „Der hoheitliche Wein“ sind es, bei der zwar die Rebsorten bekannt sind, das Mischungsverhältnis aber ein Geheimnis bleiben soll.

Gut gekühlt trinken„Früher war’s immer Traminer, dann Schieler – mal was anderes um die Vielfalt zu zeigen wäre auch schön!“, sagte uns die damals frisch gebackene Weinkönigin Sabrina Papperitz im Podcast „Auf ein Glas“ im September, und Maria Lehmann verriet wenig später in einer weiteren Folge schon, dass es eine Cuvée aus drei Sorten (je eine pro Hoheit) werden würde. Natürlich verriet sie nichts – und wir rätselten: Sabrina Papperitz’s Lieblingsweine sind die Scheurebe und der Schieler. Sabine Leonhardt liebt die Scheurebe, Stefanie Mühlbach mag den Grauburgunder – so steht es in der offiziellen Vorstellung auf den Seiten des Weinbauverbands. Dass nun nichts davon in der Cuvée ist, tut dem trinkigen Erlebnis keinen Abbruch: bissl fruchtig, bissl nicht-so-arg-trocken: so mögen ja vor allem junge Leute den Wein, nicht nur in Sachsen. Und mit 11 %vol Alkohol passt das ja auch ganz gut…

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