Einfach viehisch gut

Die listigen Weiber

Wieder ein Shakespeare, was sonst? Dieses Mal fast ein echter, aber natürlich reichlich verbrämt von Peter Förster – denn der schreibt die Klassiker nicht nur ab oder um, sondern neu. Die listigen Weiber – ein Shakespeare aus Windsor folgen dem bewährten Muster, es geht um Sex und Geld und ums Theater.

Wir waren gestern im Bärenzwinger bei der Generalprobe, die so ein bissel öffentlich war (also ohne Werbung, aber wer es wusste, durfte kommen). Der Chef saß wie gehabt an der Kasse, scherzt entspannt mit dem Publikum und lauscht ihm gegebenenfalls Formulierungen für neue Stücke ab (merke: gutes Theater hat auch gutes Publikum!).

Die Generalprobe läuft wie erwünscht: Es gibt genug Pannen, um der Premiere (heute um acht) gutes Gelingen zu ermöglichen. Angefangen von einer deftigen Sommergrippe, die Marie Hiller nicht mitmachen ließ (ihr Ersatz, erst vor zwei Tagen engagiert, spielte ihre Rolle mit Bravour) bis hin zum Hexenschuss, der Florian Kaufmann ereilte und den er tapfer überspielte – die linke Hand vornehm auf den Rücken haltend.

Uns fiel auf, dass Regisseur Peter Förster, der in der letzten Reihe saß, um gegebenenfalls last minute noch eingreifen und ändern zu können, mehrfach herzlich gelacht hat. Da er den Text selbst geschrieben hat, schließen wir mal ganz mutig: Hier hat die Company improvisiert und ihn überrascht. Vielleicht ist das ja das Geheimnis des lockeren Spiels!

Ansonsten halten wir es wie schon beim vorherigen Besuch (jaja, vergangenes Jahr waren wir nicht da. Hat der Kassierer auch augenzwinkernd angemerkt. Wir geloben Besserung!): Keine Einzelkritik – die sind einfach alle gut und herzerfrischend gut drauf. Statt dessen vielleicht eine Anmerkung aus viel kleinerer Perspektive: Das süße kleine Mäuschen, das in der Pause draußen rumspielte, sah sich den zweiten Teil auch an, sogar aufrecht auf den Hinterfüßchen stehend. Welch besseren Beweis könnte es dafür geben, dass dieses Sommertheater einfach viehisch gut ist?

Dresdner Sommertheater
täglich von Dienstag bis Sonntag,
jeweils 20.00 Uhr im Bärenzwinger:
vom 13. Juli bis 16. August 2012 und
vom 21. August bis 2. September 2012

Einlass ab 19.00 Uhr | Beginn 20.00 Uhr
Eine Pause | Ende gegen 22.00 Uhr

http://sommertheater-dresden.de/

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2 Kommentare

  1. Liegt’s nur an mir, oder hast du nicht erwähnt wo das stattfindet? Selbst auf der Webseite steht’s nicht gleich, sondern klein irgendwo dazwischen: im Bärenzwinger! 😮

    Die Galerie ist nicht so gut nutzbar, die vor-/zurück-Pfeile muss man jagen–so wie sie ständig hin und her rutschen! 🙁

    • Danke für den Hinweis, mit dem der Bärenzwinger jetzt dreimal erwähnt ist – das sollte reichen.
      Und die Galerie war ein Versuch. Dia-Show hilft Pfeilsuche sparen. (Ich werde später alles noch zu Ipernity schicken).

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