Zarter Hirsch mit wuchtigem Wein

4-Gang-Menü mit vielen regionalen Zutaten in der Baumwiese

Baumwiese

Die Baumwiese ist eine der Adressen, die man seit Jahren kennt – und immer mal wieder besucht, um am Rande von Dresden auf dem Weg nach Moritzburg die schwäbisch-sächsische Melange zu probieren, die sich ergibt, wenn ein Schwabe in Sachsen Fuß gefasst hat. Die Baumwiese hat Tradition: Bereits im Juli 1679 erhielt der damalige Besitzer „die allergnädigste Erlaubnis zum Ausschank vom Dresdner Biere und Weine“. So war das damals. Heute können Wirtsleute auch ohne allergnädigste Erlaubnis agieren – so lange sie es gut machen. Dem Parkplatz nach zu urteilen, machen sie es in der Baumwiese sehr gut: alles voll!

In fröhlicher Runde testeten wir das Menü, das speziell für die Aktion „Dresden isst fantastisch“ zusammengestellt wurde (3 Gänge 27 €, – inklusive Weinempfehlung aus dem gut bestückten Keller des Hauses 42 €; bei vier Gängen 36/54 €). Wir tranken zum Beispiel einen 2009 Oberbergener Baßgeige Grauburgunder von Franz Keller aus dem Badischen – der passte vorzüglich zum Seeteufelmousse im Pistazienmantel mit Friseesalat und Himbeerdressing und zur Schwarzwurzel-Vanille-Cremesuppe mit Rote Beete Stroh – unseren beiden Vorspeisen. Menschen mit sehr kleinen Mägen mag die Suppe ob ihres Vanilleanteils schon wie ein Dessert vorgekommen sein – aber so schnell schließen selbst Schwaben ein Menü nicht ab!

Möglichst viele regionale Produkte will man in der Baumwiese verarbeiten – wie Hirschrücken im Speckmantel, Mille Feuille von Rotkohl und Apfel, Schloßkartoffeln. Dazu kam ein toller Rotwein auf den Tisch: 2010 Black Print von Markus Schneider – eine wuchtige Cuvee, in der Merlot, St. Laurent, ­Cabernet Sau­vignon, Cabernet Dora und Cabernet Mitos zu einem tanninbetonten Roten verschmelzen. Und der passte hervorragend zum butterzarten Hirsch – besser sogar als der auch sehr kräftige Speckmantel. Aber Mäntel kann man ja ausziehen!

Zum Dessert gab es den Saison-Liebling Creme brûlée. Diese hatte einen deutlichen Geschmacksanteil von Passionsfrucht und wurde mit einem Schoko-Chili-Eis serviert, das seine angenehme Schärfe nicht verleugnen wollte. Der feinherbe 2011er Weißburgunder vom Weingut Rolf Heinrich hatte es nicht leicht, dagegenzuhalten – wer noch Black Print im Glas hatte, war da fast besser dran!

Landidyll Hotel Baumwiese
Dresdner Straße 2
01468 Boxdorf

[Update Juli 2015: geschlossen]

Telefon: 0351/8325-0
www.baumwiese.de

Geöffnet täglich 7 – 24 Uhr

[Besucht am 19. Februar 2013 im Rahmen der DNN-Aktion Dresden isst fantastisch | Veröffentlicht am 22. Februar 2013 in den DNN | Lage | Zur Karte der hier besprochenen Restaurants in Dresden und Umgebung]

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