Wer zu früh kommt, wird nicht viel erleben

Besuch des 200-Seelen-Dorfes Kouramades in der Mitte von Korfu

Kouramades

Kouramades ist ein touristisch weitgehend unbelecktes Dorf (sorry, schräges Bild…) in feiner Lage mitten auf Korfu: Von Korfu-Stadt (also auch vom Flughafen) sind es rund zehn Kilometer, zu einigen der hübschen Strände an der Westküste (Agios Gordis, Peleka-Kontogialos, Yialiskari, Glyfada) ist es auch nicht weit. Aber das war’s dann eigentlich auch schon. Wir waren dennoch für einen kleinen Dorfbummel dort – und siehe da: jedes Dorf hat es verdient, Beachtung zu finden. Also: Auto abstellen und mehr oder weniger planlos laufen.

UmlandWir begannen die Erkundung (auch, weil wir sinnvollerweise eh außen vor dem Dorf parkten) mit einem Spaziergang durch die außerdörfliche Landschaft, um so gegebenenfalls einen Eindruck zu bekommen. Vom Dorf sahen wir freilich nicht viel, aber der Weg durch Olivenhaine und vorbei an Weinfeldern (in einem arbeitete gerade eine Korfiotin in klassischer Tracht) war laufenswert, zumal wir auch Ackerlauch und eine Kapelle (Haus und Grab des Mönchs Akakios Grammenos, 3. August 1817) am Wegesrand kennen lernen durften.

BaustelleDas Dorf selbst ist klein – um die 200 Einwohner, im Sommer einige mehr dank Ferienwohnungen. Hauptsächlich geht man eine Straße entlang, von der hin und wieder kleine Gassen abzweigen – am Ende des Straßendorfs gibt es dann noch eine Art Mini-Rundling. Der Eingang ins Dorf ist wie ein kleiner Platz, mit Brunnen und Blumen auf der Mauer. Gleich um die Ecke nach diesem Postkartenmotiv wurde es etwas trister – weil dort gebaut wurde. Eigentlich ist das nämlich ein schöner Platz, mit Schatten spendenden Bäumen, drei Brunnen sowie Tischen und bunten Stühlen. Aber: wat mut dat mut, und irgendwann ist es dann nach den Umbauten des Hauses dort wohl wieder schön bzw. noch schöner.

DorfplatzAm zentralen Platz von Kouramades, der auch „Foro“ genannt wird, trifft aufeinander, was an derlei Plätzen wohl weltweit zusammen gehört: eine Kirche und eine Taverna. Die Μεζεδοπωλειο (traditionelle Taverne) Atzardo hinterließ im Vorübergehen so gar keinen nachhaltigen Eindruck. Aber man soll sich nachmittags um 17 Uhr nicht täuschen lassen, wie eine kurze Internetrecherche ergab: abends scheint es da richtig gut zu sein, mit regelmäßiger Musik. Und zwar echter und nicht solcher, die für Touristen gehübscht wird. Zu essen gibt’s dort auch was, auch wenn ich nur einen Hinweis gefunden habe (der freilich auf Anhieb gut klingt): Spiegeleier auf Tomatensauce, ein „schnelles, einfaches und natürlich leckeres Essen“ (Quelle mit Bild).

StraßenfotografieStichwort Internet-Recherche: Ich stieß auf ein älteres Blog nur mit Beiträgen zu Kouramades. Andreas Grammenos hat dort im Jahr 2011 Artikel über das Dorf, die Familien von Kouramades, Lokale Bräuche und Traditionen des Dorfes Kouramades und der weiteren Umgebung von Mittelkorfu sowie Persönlichkeiten der Kouramads zusammen getragen. Man könnte sich eingrooven in das kleine Dorf, dessen Charme auch darin zu bestehen scheint, dass von ihm aus „die malerischen Dörfer Kastellani, Kalafationes und Sinarades zu Fuß zu erreichen“ sind (Quelle). Klingt ja fast so wie: ist eh nichts los, aber man ist schnell woanders.

[Besucht am 7. Juni 2023 | Zur Landing-Page Korfu bei den STIPvisiten] .

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