One restaurant a day keeps the hunger away, das wissen wir ja. Den Durst auch, sowieso. Hier eine (kommentierte) Übersicht zu den Orten der Gastlichkeit, in denen wir immer herzlichst empfangen wurden. Die Gastfreundschaft der Korfioten ist unbeschreiblich, so wünscht man sich das. Man muss übrigens nicht griechisch können, um miteinander ins Gespräch zu kommen: englisch geht eigentlich immer, und bei vielen Restaurants scheint es, dass aus ehemaligen Gastarbeitern in Deutschland famose Gastgeber auf Korfu wurden.
Die Aufzählung hier folgt einem einfachen Prinzip: in der Reihenfolge, wie wir die Orte besucht haben (alle Anfang Juni 2023)! Unter der Karte gibt es ein Suchfeld, das könnte bei der Suche nach bestimmten Tavernen auf Korfu helfen…
Der erste Abend am Urlaubsort ist ja immer special: man ist meist früh aufgestanden, hat die üblichen Anreise-Odysseen hinter sich, ist dann am Zielort und muss, wie man so sagt: ankommen. Wie schön, wenn es 363 Meter vom Feriendomizil eine Gaststätte gibt! Die Taverna Glyfa ist, da täuscht der landläufige Begriff taverna vielleicht ein wenig, eher ein fine dining. Aber eins mit lockeren Regeln. Wir hatten nicht reserviert – kein Problem, nehmen Sie Platz. Wir wollten nur vier Vorspeisen – kein Problem, gerne doch. Diese freundliche Gelassenheit sollte uns ohne Ausnahme einen Urlaub lang begleiten…
Die (Vor-)Speisen waren okay, aber nicht zum spontanen Applaudieren. Die Muscheln ohne Sud, die Shrimps sehr von der Panade übertönt, die Jakobsmuscheln in ihren Schalen mit überbackenem Käse wie in den 70er oder 80er Jahren üblich, die Sardinen fügten sich noch am besten in ihr Schicksal. Aber die Atmosphäre, die Lage direkt überm Meer, die Stimmung, der passende Wein: man hätte es wahrlich schlimmer treffen können. Günstiger natürlich auch, aber es ist ja nur einmal erster Abend!
Taverna Glyfa
Barbati, Corfu 49083
Tel. +30 26630 91090
tavernaglyfa.com
Die Werbung auf dem Weg zum Strand verheißt fantastic view und low prices. Fantastische Aussicht können hier viele, das mit den Preisen klingt ja eher touri-nepper-schlepper-bauenfängerisch – und das Wort Qualität kam schon mal gar nicht vor. Wir aber trotzdem vorbei, und siehe da: war gar nicht so schlimm. Im Gegenteil: die Terrasse liegt direkt überm Meer, und die Geländerfarbe wetteifert mit dem Meerwasser ums schönste Türkis (Spoiler: die Natur gewinnt – immer!).
Ein netter Service-Mann bringt Getränke und Essen, das sich preislich in der Tat im Rahmen hält, aber auch nicht billig ist – sondern angemessen. „Es würde dauern, weil wir das frisch machen!“, meinte unsere Bedienung und war sichtlich erfeut, als wir ihm signalisierten: lieber gut als schnell! Die Wartezeit verkürzten wir uns mit einer Karaffe Wein (11 €/l), den wir – tavernen- und landestypisch – aus Wassergläsern tranken und dabei den versprochenen fantastic view genossen. Um es kurz zu machen: Fisch und Salat waren tippi toppi, ohne viel Brimborium (Fisch toll gegrillt, rundum etwas Gurke, Tomate, Zwiebel und Zitrone, Griechischer Salat ähnlich plus Feta und Oregano – Öl und Essig steht fast immer zur Selbstanreicherung auf dem Tisch).
Taverna „The Rocks“
Kaminaki, Korfu, Katavolos 490
Tel. +30 2663091374
taverna-the-rocks.business.site
Kurzer Zwischenstopp bei einer Küstenwanderung in Nikolas Taverna am Anfang (für uns, für andere am Ende…) des Agni Beach! Die Taverne ist quasi Teil des Wanderwegs, es sieht so aus, als ob er in der Gaststätte endet. Aber ein Schild macht Mut: jeder sei willkommen, ob zum Essen oder auch nur auf ein Eis. Bei uns gab’s Wasser, Wanderbier und Eiskaffee nebst Blick auf die Badebucht mit ihren Booten und Yachten. Bezahlt wurde übrigens im Restaurant beim Chef, der aber (natürlich) schon alles wusste…
Apropos „übrigens“: Die Geschichte des Restaurants liest sich spannend!
NIKOLAS Traditional Taverna
Agni Bay
Corfu
Tel. +30.26630.91243
agnibay.com
Die von unserem Vermieter empfohlene Taverne in der Stadt Korfu (Kérkyra) war rappelvoll (und wir hatten, weil bummelnd unterwegs, auch nicht reserviert. Also weiterbummeln und einen Zufallstreffer landen – was in touristisch überfallenen Bezirken ja nicht leicht ist. Wir landeten in der Taverna Averto, was sich bei einem plötzlich aus vorher noch heiterem Himmel ergießenden Schauer als gute Idee erwies: die Sonnenplanen waren weitgehend wasserdicht.
Das Essen schien uns solide, aber nicht besonders (Rezensenten auf diversen Plattformen im Internet schwärmen natürlich…). Überbackener Schafskäse war in Ordnung, ausgebackene Zucchinibällchen auch. Aber das Sofrito, ein traditionelles korfiotisches Gericht aus Kalbfleisch mit Weißwein-Knoblauch-Sauce, hätte ich mir irgendwie besser vorstellen können (nun gut: es gab für uns kein Vergleichsessen – aber es schien mir geschmacklich zu beliebig, es fehlte der Pfiff). Dazu passt ganz gut ein Bier (!) von der Corfu Brewery – die machen nämlich richtig gute Sachen!
Taverna Averto
Palaiologou 66, Kerkyra 491 00
Tel. +30 2661 023177
Den Spagat zwischen fine dining und offener Gastfreundschaft für alle (also die, die sich von den Preisen nicht abschrecken lassen) schaffen sie offensichtlich ganz gut im Trilogia über einer der wunderbaren Badebuchten in Kassiopi. Wir waren mittags da, da ist die Karte kleiner in der Auswahl – aber natürlich nicht schlechter in der Qualität. Wir wurden herzlich und professionell bedient, wer (wie andere) trotz Mittagszeit nur etwas trinken wollte, bekam auch seinen Platz. Die Terrasse ist direkt über dem Strand, das ist etwas für Sehleute mit Hang zu 50 Shades of turquoise. Ein 5er-Tisch ist als (sehr offenes) Separée besonders bei Fotografen beliebt (obwohl man hier gar nicht so viel besser runter in die Bucht sehen kann), aber auch der lange Balkon hat Glasfenster zum Meer…
Unser Starter war der Trilogia Auberginen-Dip mit Knoblauchcreme und gereiftem Weinessig sowie frischen Brötchen (8 €). Herrlich erfrischend und ein erstes Anzeichen, wie man klassische griechische Küche leichter und aromatischer präsentieren kann. Gegrillter Oktopus mit Karotten-Gurken-Rolle, Mini-Paprika, Kapernfrüchten, Paprika-Aioli und Knoblauchcreme (19 €) als ein Hauptgang erschien uns auf den ersten Blick zu arg gegrillt, aber da war nichts Bitteres oder Verkohltes dran, statt dessen erwartete uns ein zarter Oktopus, dem die Dips und Beilagen zusätzlich Geschmack gaben. Gegrillte Garnelen mit Quinoa-Salat (22 €) fielen doppelt positiv auf: zum einen waren es vier ordentliche Gambas (was Größe, Gargrad und Vorbereitung durch die Küche anbelangt: essfertig!), zum anderen war dies der trefflichste Quinoa-Salat, den man sich vorstellen kann, mit einer frisch-fruchtigen Vinaigrette aus Mango, Pfirsich und Zitrusfrüchten.
Definitiv: wiederkommenswert.
Trilogia Plous
Bataria Beach road, 49081 Kassiopi, Corfu, GR
Tel. 030 26630 81589
trilogiaplous.com
Normalerweise schreckt uns ein Name wie Quality Grill ja ab – aber irgendwie hatten wir ein gutes Gefühl. Und den berühmten kleinen Hunger auf dem Heimweg, der uns durch die Berge im Landesinneren führte. Und wir wurden nicht enttäuscht. Im Innern des kleinen Lokals befindet sich der Grill, dessen offenes Feuer heizt hübsch ein – wir suchen und finden also einen Tisch halb draußen, die restwärme nutzend und nicht ganz so die frühe Abendkühle fürchten müssend.
Das Wirtepaar ist sehr nett, zumindest er spricht deutsch. Seine Gäste sind Einheimische wie Touristen, was uns als Zeichen für gewisse Bodenhaftung im Ort gilt. Wir waren ja mittags schon aus, weswegen wir uns mit einem Griechischen Salat (8,30 €) und einem Souvlaki (12,90 €) begnügten. Lamm war leider aus, weswegen es Rind wurde. Zum Souvlaki, dessen Geruch vom Grill her so etwas wie einen Bestellzwang ausübt, gab es Pommes, Reis und – auf einem zweiten Spieß – gegrilltes Gemüse. Auch das Brot ist übern Grill gegangen – wir finden das alles sehr in Ordnung. Hier gab’s für uns dann die alkoholfreie Urlaubsentdeckung: Ginger ale Lemon von der Corfu Beer Brauerei. Ein unvergleichlich erfrischender Durstlöscher (und bei Autofahrten sowieso, aber bei solchen auf schmalsten Straßen durch die Bergdörfer im Besonderen zu empfehlen).
Quality Grill Nikos Manis
Episkepsi 490 81
Tel. +30 2663 063763
facebook.com/1980souvlaki/
Auf dem Weg von Liapades (nach unserer Wanderung dort) zum Strand von Liapades sahen wir diese auf Fisch spezialisierte Taverna – die aber auch andere Dinge bereit hält, so ein offener Grill ist ja geduldig und nach oben offen. Wir waren dann nach dem Strandbesuch, jedoch immer noch für griechische Verhältnisse urst früh dort – aber kein Problem, im Gegenteil: da blieb Zeit für etwas small talk (und die Terrasse füllte sich dann doch recht schnell…).
Wenn wir schon so früh kommen, wie es nur Touristen tun, können wir auch so bestellen: Tzatziki (3 €) und Knoblauchbrot (1,50 €) waren aber dermaßen gut, dass wir es jederzeit wieder täten. Gegrillter Feta (6 €) war wie erwartet, wäre aber nicht nötig gewesen… Hauptspeisen waren eine kleie Meerbrasse vom Grill und Lammkoteletts vom Grill (je 14 €) – beides mit etwas Salat und Kartoffeln aus dem eigenen Garten, die (was nicht selbstverständlich ist) richtig gut schmeckten. Ungefragt kamen nach dem Essen zwei Probierschälchen mit Quarkspeise und die Inselspezilität Kumquatlikör…
Taverna Kapetan Aspros
Unnamed Road, Liapades 490 83
Tel. +30 2663 042128
Nur ein Zwischenstopp mit einem griechischen Café auf dem Weg vom Auto zum Restaurant Flisvos. Beeindruckendes Plane-Spotting. Ein paar Worte mehr im eigenen Beitrag.
Café Kanoni
Kanoni, Kerkira 491 00
Tel. +30 2661 031743
cafekanoni.com
In allerbester Lage am Kloster Vlacherná und mit Blick auf landende Flugzeuge gibt es einen Bar- und einen Essbereich, der sich in Anspruch und Preis vom Einfachen abhebt.
Flisvos – The Seaside Experience
Kanoni Blaxerena
Kerkira 491 00
Tel. +30 266 104 6191
flisvoscorfu.com
Auf dem Weg zum Kloster Mirtiotissa steht ein schönes Gasthaus: Eliá liegt auf der Klippe oberhalb des Strandes. Es gibt Gästezimmer/Apartements, das Restaurant – und Platz zum Parken, was die Rast hier attraktiv macht. Wir nahmen erst mal Eiskaffee und Tee, bevor es die 250 m runter an den Strand und weiter zum Kloster ging. Erklärtes Ziel nach dem Besuch: das Restaurant, um Mittag zu essen.
Gesagt, getan. Man sitzt recht hübsch entweder unten auf einer Ebene mit der offenen Bar oder eine Etage höher auf beschatteter Terrasse. Das Angebot ist erfreulich überschaubar und dennoch sehr ausgewogen vielfältig. Die Gerichte der klassischen korfiotischen Küche werden im traditionelen Holzofen oder in der Kasserole zubereitet – und wo es geht, werden frische Produkte verwendet, von denen einige im nahe gelegenen Garten angebaut werden. Das Restaurant ist von Anfang Mai bis Mitte Oktober geöffnet.
Wir hatten als Vorspeisen eine sehr cremige Tzatziki (6 €) – garniert (wie überall) mit exakt einer Olive (das scheint so der Standard zu sein… ) sowie einen erfrischenden marinierten Pulpo (7 €), der mit Tomaten und Gurke umlegt war – einfach, aber gut. Beide Vorspeisen haben wir uns, wie auch den Hauptgang, geteilt – immer eine gute Idee, wenn es lieber mehr an Geschmack und weniger an Menge sein soll. Der Hauptgang kam aus dem Holzofen: schmackhaftes gut gewürztes Lamm (von der Keule), dazu die leider landestypischen Pommes – wobei landestypisch meist auch heißt, dass sie nicht knusprig sind… Nach dem Essen kam, ungefragt und aufs Haus, ein Mini-Dessert nach Art eines Kalten Hundes, wie immer das auf griechisch heißt.
Eliá Restaurant
Parelia 491 00
Tel. +30 697 284 0774
elia-restaurant-rooms.eu
Der Unterschied zu eine Eckkneipe im Kiez ist klar: hier geht es luftig zu und man hat beste Weitsicht. „Das Anafoufou befindet sich im farbenfrohen und traditionellen Dorf Afionas und ist einer der besten Orte auf Korfu, um einen Sonnenuntergang zu beobachten“, lesen wir auf der Webseite und glauben das gerne – auch wenn wir nur zwei Mal zur kurzen Rast und ohne Essen dort waren: auf dem Weg zum Porto Timoni (alkoholfrei) und nach dem Baden auf dem Rückweg (Wein!). Aber wir sahen (und rochen: hmmm), dass das im Sommer 2022 eröffnete Anafoufou auch feine mediterrane Küche anbietet.
Anafoufou
Afionas 490 81
Tel. +30 2661 700048
anafoufou.com
Wir gingen da hin, weil man uns das Restaurant empfohlen hatte. Und ja: es liegt so richtig touristisch gut. Aber ist Lage alles? Wie zu erwarten bei dieser Art der Fragestellung: nein. Nach einem ordentlichen Einstieg mit Shrimps Saganaki (mit Tomatensauce und Feta, 11 €) waren die beiden gegrillten Fische (Seezunge, Rotbarbe) eher fad und enttäuschend. Auch die Beilagen machten der Küche keine Ehre – Zucchini, Rote Beete, Kartoffeln als belangloses Trio bei beiden Fischen, nun ja. Beim Spruch von der Menükarte: eine nette mahlzeit haben blieb’s bei der Lage…
Taverna Limnopoula
Petriti 490 80
Tel. +30 2662 052216
No stress! ist das Leitmotiv in diesem einzigartigen Refugium, das Restaurant oder Bar zu nennen eindeutig zu wenig wäre. Etwas fernab vom Schuss (also: kleine Straßen, bis man da ist!) ist das Panorama Notos so etwas wie der Garten Eden auf Korfu – sogar mit eigenem kleinen Badestrand. Auf verschiedenen Ebenen findet man Liegen in bezaubernder Landschaft, Ess- und Trinkzonen (wobei: Trinkzone klingt viel zu derb – es geht um ruhig sitzen, reden, genießen, dabei wasauchimmer trinken. Wir hatten Eiskaffee und Nusseis, und hätten wir nicht gerade zu Mittag gegessen, wären wir sicher bis zum Abend geblieben, um auch die Küche auszuprobieren, in der die Schwester des Gastgebers Athanasios Dinge macht, die auf den Bildern sehr sehr gut aussehen. Was nicht ist, kann ja noch werden…
Panorama Notos
Ag. Nikolaos, Notos 49080
Tel. +30 2662051612
panoramacorfu.gr
Stylishe Bar mit Restaurant am Strand von Barbati. Wir waren nur für ein Glas Rosé da (zu dem es kostenlos einen Krug mit kaltem Wasser gab), genossen aber Lage wie freundliche Bedienung und den Barkeeper, der weit mehr kann als Rosé ausschenken: es gibt tolle Cocktails. Wie so oft auf Korfu: das Restaurant hat eigene Liegen am Strand direkt vor der Tür…
Piedra del Mar
Barbati beach
Corfu, Greece
Tel. +30 2663091566
piedradelmar.gr
Einmal im Korfu-Urlaub muss es einfach Gyros sein! Auch wenn die Portion erwartungsgemäß riesig ist und die Vernunft einem zuflüstert: Biste nicht dick genug? Blöde Frage, sicher doch. Aber wenn man weghört und es bestellt (weil die Portion am Nachbartisch so gut aussah und verlockend roch), wird man nicht enttäuscht. Zum Gyros (13 €) gehörten Pommes frites (richtig gute!) und Fladenbrot, Salatbeilagen waren Grüne Paprika, Tomate, Zwiebel, Gurke. Teller Nr. 2 war nicht minder gut bestückt: neun gegrillte Sardinen mit reichlich Knoblauch, ebenfalls Pommes frites und etwas Salat (11 €). Dazu ein freundlicher Wirt, der uns – natürlich! – den besten Tisch gab, den er noch hatte. Sehr charmant (und tatsächlich nett auf dem Balkon mit Blick zum Meer).
Cariatides Restaurant
Barbati 490 83
Tel. +30 2663091544
Ob wir das erste Mal hier seien, wollte der Kellner wissen. Ja, seien wir. „Ihr werdet es nicht bereuen: bestes Restaurant, bester Service!“ scherzte er, und meinen Zusatz „allerbeste Gäste“ bekam er schon nicht mit, weil er den Wein holte, den wir uns ausgesucht hatten. Wie Recht er mit seiner schmunzelnd (und sich damit von aller Überheblichkeit absetzend) vorgetragenen Einschätzung hatte, zeigte sich am letzten Tag des Urlaubs, als es um den Ort für das Abschiedsessen ging: die Wahl fiel aufs Eucalyptus.
Und weil es so gut war, gibt es (natürlich!) einen eigenen Beitrag dazu…
Eucalyptus
Agios Stefanos, Sinies – Korfu 490 81
Tel. +30 26630 82007
eucalyptustaverna.com
Auf dem Weg nach Angelokastro, einer bedeutenden Festung (bzw. deren Reste), kommt man zwangsläufig durch Krini. Das ist ein kleines Dorf mit – immerhin – einem Kreisverkehr, an dem sich viele Menschen trafen, als wir dort durchkamen. Da wir ja auf dem Rückweg wieder durch Krini mussten, hatten wir beschlossen, einen Fotostopp einzulegen. Und siehe da: es gibt nicht nur den Kreisverkehr mit palavernden Dorfbewohnerinnen und -bewohnern, sondern auch eine Taverne mit Blick auf den Dorfplatz (also den Kreisverkehr).
Die Palavergemeinschaft ist gemischtgeschlechtlich, was für griechische Verhältnisse allgemein und korfiotische im Besonderen einer eigenen Erwähnung bedarf: meist hocken nur die Männer zusammen, die ratschenden Frauen sieht man zumindest nicht. Hier also hocken (im Uhrzeigersinn von 3 Uhr nach 9 Uhr) ein Mann, eine Frau, eine Fau mit Kopftuch, ein Mann mit Basecap, je mit mindestens ein Mensch Abstand zueinander. Vor dem 3-Uhr-Mann steht noch ein anderer, manchmal kommt aus dem Touri-Laden („Bottles 100 ml, Glas jars 100 g for hand bag“) ein mit Abstand jüngerer Mann, um dann gleich wieder zurück zu gehen. Die Herrschaften sitzen auf der Mauer, die um den Baum in der Mitte des Kreisverkehrs mit Natursteinen so gemauert ist, dass man da prima drauf sitzen kann. Das nennt man dann wohl soziales Bauen.
Die Wirtin des Ftelias ist eine sehr Nette. Sie bringt uns die Karte, wir finden schnell was Passendes: Glas of Wine (2,50 €) und ein Corfu Beer (3,50 €). Wasser gibt’s auch, 1,5 Liter für zwei Euro. Es sitzt und guckt sich gut, man kommt mit den Nachbarn ins Gespräch, es ist Mittagszeit – also bestellen wir außerfahrplanmäßig Mousaka (9 €). Die kam zusammen mt einem tollen Weißbrot im Korb, einigen Pommes (landestypisch.) und etwas Grünzeug. Insgesamt waren wir positiv überrascht und zufrieden. Der griechische Kaffee zum Abschluss (2 €) wurde stilecht serviert und war nicht nur deswegen einer der besten im Urlaub probierten.
Kurz bevor wir gingen, kam dann ein Bäckerwagen. Und damit klärten sich ungefragt einige Dinge. Der Bäcker war der Sohn der Wirtin (daher das frische Weißbrot!) – und die Palavergemeinschaft im Kreisverkehr hatte eigentlich nur auf den Bäckerwagen gewartet. Nachdem dort alle eingekauft hatten, war’s leer im Dorfzentrum…
Ftelias
Unnamed Road, Krini 490 83
Tel. +30 6981 636152
Wir waren nur kurz da auf ein Glas, um den beim Baden entstandenen Durst zu löschen. Aber wir würden wohl wieder kommen, auch um mehr zu erleben.
Trattoria Katoi
Agios Georgios Pagon, Corfu 490 83
Tel. +30 2663096372
trattoriakatoi.business.site
Es waren nur zwei der drei Brüder da, aber der Weg hinunter von der Hauptstraße nach Astrakeri zur Bucht mit Strand und kleinem Hafen hat sich dennoch gelohnt – zumal in der Küche eh Frauen das Zepter schwingen (die Mutter der Brüder und die Ehefrau des einen). Das Restaurant liegt leicht erhöht direkt mit Blick zum Wasser und Hafen, man sitzt perfekt. Der Familienbetrieb hat Tradition, der Großvater hat die Taverne 1967 in Astrakeri gegründet. Ob’s nun wirklich das älteste oder gar das beste Fischrestaurant von Korfu ist, sei dahin gestellt (wir nennen es Webseiten-Poesie) – aber gut war’s!
Ordentliche Vorspeisen (wir konnten nicht anders: Tzatziki (4,50 €, heute nur mit halber Olive) und Zucchini-Kroketten (8,50 €) sind ein gutes Paar!), danach als Spezialität Bourdeto (10 €). Hier hat der Haifisch einmal keine Zähne, denn der Hai kommt in einer würzig-scharfen Tomatensauce. Sowieso zahnlos, aber immer wieder gut: gebratene Calamari, dazu eine knofelig-zitrusfruchtige Sauce (12 €).
Zum Dessert gab’s Abendstimmung im Hafen und Sonnenuntergang gratis…
the three brothers
Astrakeri 490 81
Tel. +30 26630 31650
thethreebrothers.gr
Man kann schon Spaß haben mit den Wirten, wenn die etwas Zeit haben und, wie hier in der Taverna George, gut deutsch sprechen. Man kann dann sogar, wenn man weiß: man versteht sich!, ohne zu reden vielsagend gucken, wenn die Gäste am Nachbartisch dumm Tüch reden. Egal: wir kamen spät zum Essen (15 Uhr, aber das Schild am Eingang sagte: von 13 bis 22 Uhr geht was), wurden aber stressfrei und super-freundlich bedient.
Der Wein war „George’s Homemade“, ein Landwein (0,25 l 4 €) von der Art, der nur vor Ort und gut gekühlt schmeckt. Auf jeden Fall passte er zur (mittlerweile zum Standard gewordenen) Vorspeise Tzatziki (6 €), dieses Mal medium geknofelt und mit Extra-Gurke zur Verzierung rund um die obligatorische eine Olive. Den frittierten Saganaki (8,50 €) bezeichnete der Wirt ernsthaft lachend als „besten ganz Griechenlands“, verwies dabei aber in aller Bescheidenheit vor allem auf die Qualität des Käses, ein Kefalograviera aus Kreta. Der Praxistest ergab: ja, sehr gut! Der Hauptgang war mal wieder maritim angehaucht: perfekt gegrillte Goldbrasse (22 €) mit (gutem, schmackhaftem) Gemüse und Kartoffel – beides aus dem eigenen Garten. Auf dem anderen Teller Spaghetti nach Fischer-Art (22 €) – eins der signature dishes bei George. Der Fischer hatte offensichtlich einen reichhaltigen Fang mit Heim gebracht, die Spaghetti waren knackig (Hauptsache: al dente!), die Tomatensauce pikant. Und die Hände bekamen (Muscheln! Garnelen!) auch gut was mit…
Taverna George
Almyros Aharavi, Corfu, Greece
Tel. +30 2663 063753
Facebook
Die Lage! Sooo toll. Echt, mit Tischen quasi im und nicht am Meer! Fotografen wissen das zu schätzen – so sehr, dass das Motiv als Platzhalter für andere Gaststätten herhalten muss. Im Müller-Korfu sieht man das Bild keineswegs da, wo The Fisherman’s Haunt erwähnt wird, sondern nach 3,7 km zwei, drei Siedlungen weiter. Da kannste in Boukári lange suchen, das dort abgelichtete Motiv zu finden! Aber nun ist das ja geklärt!
Viele Touris hören oder lesen von der guten Lage und kommen als Sehleute nur für ’nen Drink vorbei. Vielleicht haben sie auch Bewertungen online gelesen, die genau das nahe legen. Wir wollten aber auch was essen, was eine eher gute Entscheidung war. Wir bestelllten nur zwei Dinge: frittierte Calamari (16 €) zur Vorspeise und eine Dorade für Zwei (Kilopreis 45 €) – außer dem Trinken, natürlich. Zur Dorade gehörten ein Salat und Pommes – insgesamt hinterließ das Essen einen ordentlichen, aber keinen nachhaltigen Eindruck. Aber zusammen mit der Lage macht’s Spaß!
The Fisherman’s Haunt
Psaras 49080
Tel. +30 2661 075365
Am Rande des pittoresken Bergdorfs Chlomos gibt es die Balis Taverna – wobei am Rand doppeldeutig ist: am Randes des Dorfes und am Rande des Berges. Das heißt: von hier aus kann man sehr weit sehen – oder, wie es auf der Webseite steht: „Wir sind stolz darauf, Ihnen griechische und internationale Küche anbieten zu können, aber vor allem werden Sie von dem außergewöhnlichen Panoramablick auf „Chlomos“ begeistert sein.“ Das stimmt, wir entdeckten in der Ferne den 911 Meter hohen Pantokrator im Nordosten der Insel und sahen den kleinen Hafen von Boukari weiter unten Richtung Süden mit dem Festland Griechenlands und den südlicheren Ausläufern der Insel im Hintergrund. Wir haben nur den Ausblick sowie ein Glas Wein (2 €) und einen Eiskaffee ( 2,50 €) genossen, aber das Essen am Nachbartisch machte auch einen ordentlichen Endruck…
Balis Taverna
Chlomos 49080
Corfu, Greece
Tel. +30 2662052449
corfu-balis.gr
Karte
Auf der Karte sind auch einige Tavernen gelistet, die wir nicht besucht haben – die aber in den Beiträgen vorkommen, weil wir sie im Vorübergehen gesehen haben und sie uns einen Besuch wert erscheinen.
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