Wie das Wetter wird am 20. Juli 2024, wissen noch nicht einmal die seriösen Meteorologen. Mirco Meinel, Veranstalter der Dresdner Schlössernacht, zuckt also erst recht die Schultern: „Wir können ja eh nichts machen!“, sagt er, denn „die vergangenen 13 Schlössernächte haben gezeigt, dass alles denkbar ist!“ Regen? Nicht gut. Sommerhitze? Auch nicht gut. „Aber die Erfahrung hat auch gelehrt: Unser Publikum ist einiges gewöhnt und lässt sich nicht abschrecken!“ Wie denn auch – schon jetzt sind ja 75% der 6.000 Karten verkauft. Und natürlich hoffen nicht nur die Veranstalter und die Künstler auf gutes Wetter (also trocken bei angenehmen Temperaturen im unteren 20er-Bereich – oder so ähnlich), sondern auch die Gäste.
Am 21. Juli werden wir spätestens wissen, was die 14. Dresdner Schlössernacht rein wettermäßig gebracht hat. Was wir jetzt schon wissen: es wird mehr Bühnen und mehr Musikstile geben. Eine „Urban Live Gallery“ bringt Street Art aufs Gelände, und mit einem im Vergleich zu den Vorjahren verdichteten Programm nach dem Feuerwerk gibt es in diesem Jahr erstmals ein Late-Night-Ticket (für 24,50 Euro), mit dem Nachtschwärmer um 23 Uhr dazu stoßen und bis 4 Uhr morgens bleiben können. „Generell dürfen sich maximal 6.000 Gäste gleichzeitig auf dem Festgelände aufhalten“, erklärt Veranstalter Mirco Meinel. „Nach unseren Messungen fährt aber ein Teil der Gäste nach dem Feuerwerk nach Hause. So entstand die Idee des Late Night Tickets, um die Schlössernacht – die immer ausverkauft war – für weitere Gäste zu öffnen“.
Die Wahl der passenden Schuhe ist ja bei jeder Veranstaltung nicht ganz ohne, bei der Schlössernacht gilt es mindestens zwei Dinge zu berücksichtigen. Erstens ist das Areal weitläufig. Sechs Kilometer lang sind die illuminierten Wandelwege zwischen Saloppe, Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss und Schloss Eckberg, da kommt im Laufe des Abends einiges zusammen – zumal die meisten ja nicht nur einmal hin und einmal her schlendern, sondern immer mal wieder, je nach Programmangebot, von Ort zu Ort springen. Um das planbar zu machen, gibt es übrigens (auch das ist neu in diesem Jahr) das Programmheft bereits vorab. Und zweitens ist bei der Schuhauswahl zu bedenken, dass die Schlössernacht durchaus musiklastig ist. Das Programm umfasst 86 Konzerte auf 18 Bühnen und Spielflächen, außerdem legen zeitweise bis zu acht DJs auf, wobei fast jeder Musikgeschmack von den 80ern bis zu Techno bedient wird. „Vom Einlass bis zum letzten Ton in den Morgenstunden kann man elf Stunden lang Musik lauschen, flanieren, genießen, tanzen und träumen“, relativiert Meinel den Eintrittspreis von 52,50 €…
Am Römischen Bad entsteht eine Urban Live Gallery mit etwa zehn Künstlern des Spike e.V., einem Träger der freien Jugendhilfe, der seit 30 Jahren als Ort der Begegnung, Bildung, Verständigung und Integration junger Menschen gefragt ist. Kreative Angebote wie
Hip Hop oder Graffiti sind Teil der Arbeit des Vereins. Die Kunstaktion auf der Dresdner Schlössernacht wird von DJ Access von NewDef Records begleitet und durch Jens Zander Architekten als Sponsor großzügig unterstützt. Ziel ist es, die Bilder zugunsten der Projekte
des Spike e.V. zu veräußern. Der Verein ist dringend auf Unterstützung angewiesen, da ihm zum Jahresende der Mietvertrag gekündigt wurde.
Füße, Augen, Ohren – was fehlt? Die Abteilung Speisen und Getränke! Die ist (natürlich!) wieder gut bestückt: über 30 Gastronomen machen mit, es gibt von Grillwürsten bis zu Veganem/Vegetarischen für jeden Geschmack etwas. Liebhaber feinerer Kulinarik sollten den „Genussgarten“, den „Weingarten“ oder den „Genießerbalkon“ ansteuern, wo namhafte Restaurants wie das Kobalt, Stresa oder Genuss am Hafen Nr. 13 die Gäste verwöhnen. Nicht zu vergessen die Gastronomen mit Heimvorteil: das „Schloss Eckberg“, die Lingnerterrassen und die Sommerwirtschaft der Saloppe freuen sich auf viele Gäste.
Auf Weinfreunde wartet wieder eine breite Auswahl vor allem an sächsischen Weinen. Übrigens wurden im letzten Jahr allein am Stand vom Weingut Schloss Proschwitz 1.224 Liter Sekt ausgeschenkt – da freut sich auch der Staat, der pro 0,75-Liter-Flasche 1,02 € Sektsteuer kassiert. Sekt gibt’s beim Proschwitz-Stand auch dieses Jahr, wer aber meint, dass er oder sie die 1902 zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführte Steuer nicht mag, kann zum 2023er Weißburgunder VDP.Gutswein greifen, den Prinz zur Lippe „den besten“ je auf Proschwitz gemachten nennt.
Und wer weder Sekt noch Wein will: Die Meißner Schwerter Privatbrauerei engagiert sich wieder als Hauptsponsor und sorgt nicht nur für ausreichend Bier, sondern unterstützt auch maßgeblich die Logistik und die Ausstattung mit Sonnenschirmen, Theken, Kühlschränken und Ausschanktechnik. „Eine Veranstaltung dieser Größenordnung zu organisieren wird von Jahr zu Jahr teurer und aufwendiger“, meint Mirco Meinel. „Wir sind sehr froh, dass es in der Region Unternehmen gibt, die die Schlössernacht mit uns gemeinsam erhalten wollen. Einen Riesen-Dank vor allem an Glashütte Original, Glöckner Automobile, USD Immobilien und die Spielbanken Sachsen.“
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