Glatt wie ein Spiegel gibt sich die Elbe nicht so oft, so dass sich Schloss, Hofkirche und Augustusbrücke nicht immer so nett im Fluss wiederfinden. Die Hofkirche ist das katholische Gegenmodell zur (protestantischen) Frauenkirche. Friedrich August II. holte zum Bau den italienischen Architekten Gaetano Chiaveri, der sich seine Bauleiter ebenfalls aus Italien mitbrachte. Nicht weniger als Sachsens größte katholische Kirche entstand – und es sollte Dresdens letzter Barockbau werden.
Die Dresdner, so scheint’s, hatten mit den Zugereisten (die im Italienischen Dörfchen lebten) allerdings offensichtlich Probleme: Nach zehn Jahren Bautätigkeit reiste Chiaveri 1749 mit dem Gefühl ungenügender Unterstützung ab. Natürlich führten andere das Werk fort, so dass es 1754 vollendet werden konnte. 4.800 Quadratmeter Grundfläche bietet die Kathedrale, in deren Innern eine Silbermann-Orgel, eine Kanzel von Permoser, ein Hochaltar von Anton Raphael Mengs und andere wertvolle Ausstattungsgegenstände zu finden sind.
In 49 Sakophagen der Katholischen Hofkirche ruhen die katholischen Kurfürsten und Könige Sachsens sowie deren engste Verwandte. Von August dem Starken ist nur das Herz hier begraben – er wollte in Krakau begraben sein, aber sein Herz sollte in Dresden die letzte Ruhestatt finden.
Die Kathedrale steht nach Chiaveris Vorstellungen der besseren Wirkung wegen schräg zur Augustusbrücke. 78 Steinfiguren, jede drei Meter fünfzig hoch, schuf Lorenzo Mattielli: Die Apostel, Heilige und Kirchenfürsten schmücken die Ballustraden und Nischen der Kathedrale.
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