Striezelmarkt: Die Glühweinsaison ist eröffnet

Glühwein bei bean&beluga

Am 23. Dezember 1434 gab’s gar keinen Glühwein auf dem Altmarkt, wo Kurfürst Friedrich II. und sein Bruder Herzog Sigismund einen Markt zugelassen hatten. Stollen gab’s auch nicht, Bratwurst? Wohl auch Fehlanzeige. Was wir auch nicht wissen: wie viele Leute da waren auf diesem vorweihnachtlichen Markt. Heute ist alles anders. Bis zu 2,5 Millionen Besucher kommen nach Dresden auf den Striezelmarkt – das sind bei 28 Markttagen etwa 89.000 Menschen täglich, die sich auf dem Altmarkt durch die Gassen zwischen den Buden drängen. Und die meisten von ihnen machen das, was 1434 nicht ging und wohl auch gar nicht gefragt war: Bratwurst futtern und Glühwein trinken.

Der WeihnachtsmanKultur gibt’s natürlich auch, auf einer eigenen Bühne. Bergmannsmusik heute beispielsweise, manche mögen das. Auch beim Umzug ganz am Anfang mit Lichterengel, Bergmann und Kurrende wird die Tradition hochgehalten. Nur der Stollen ist jedes Jahr unterschiedlich lang – in diesem so ungefähr genau 2014 Millimeter, steht in den einschlägigen Pressemitteilungen. Aber nachgemessen hat glaub‘ ich keiner. Etwas frühzeitig ist auch der Weihnachtsmann schon vor seinem Fest mit dabei und dirigiert erst mal die Fotografen: „Am besten da hin, da haben Sie die beste Position. Glauben Sie mir!“ Dem Weihnachtsmann glauben? Ist ja fast wie an den Weihnachtsmann glauben!

Dresden und sein Striezelmarkt – das ist ja immer auch eine lustige Geschichte aus der Serie Pleiten Pech und Pannen wert. Die Pyramide beliebte, sich rückwärts zu drehen. Vielleicht steckte ja eine tiefere Symbolik dahinter? Wahrscheinlich sollte es ein neuer Rekord werden, damit sie nicht nur die (mit 14,62 Metern) höchste erzgebirgische Stufenpyramide der Welt ist, sondern auch die mit der längsten Rückwärtsfahrt.

Herrnhuter SterneAuch hübsch ist die Geschichte mit der Fichte. Nachdem in den Vorjahren manchmal etwas weniger hübsche Vertreterinnen ihrer Art den Markt überragten, gab es in diesem Jahr eine Publikumsentscheidung. Aus 40 vorgeschlagenen schlug eine Jury zehn vor, daraus wählten rund 4.000 Mitmacher*innen die drei besten. Nummer eins sollte dann rechtzeitig in Kreischa geschlagen werden – aber die 23 Meter hohe Fichte knickte ein, und zwar wörtlich. Nun steht ein Ersatzbaum aus Kipphausen, der vorher überhaupt nicht zur Debatte stand, auf dem Striezelmarkt und leuchtet ins Land. So ist das mit Abstimmungen unter besonderer Berücksichtigung der Wirklichkeit.

Dem Sternekoch ist nichts wurschtZur Striezelmarkteröffnung begannen wir den lockeren Reigen alljährlicher Glühwein- und Bratwursttests traditionell am Stand von bean&beluga. Auch schon traditionell war zur Eröffnung des Marktes Sternekoch Stefan Hermann am Stand, drehte die Bratwürste und half beim Ausschank. Der Wein für den Winzerglühwein stammt von der Nahe – der rote Glühwein ist ein reinrassiger Dornfelder (nicht so süß wie schon mal), der weiße eine Cuveé aus Bacchus und Scheurebe. Die hat das Zeug, in diesem Jahr zu unserem Liebling zu werden – aber natürlich schaun wir noch, wie es anderswo schmeckt. Die Bratwurst, auch das wird keinen wundern, gefiel wie in den Vorjahren: auch da folgt der Vergleich erst, wenn wir vergleichen können!

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