Seit vier Jahren bewegen wir uns mit dem Podcast „Auf ein Glas“ im Spannungsfeld zwischen gesundheitlichen Bedenken und der Leichtigkeit des Seins. Am 25. Oktober 2020 erschien der erste Artikel mit der ersten Folge „Auf ein Glas“ (die, wir waren mit der Technik noch nicht so vertraut, vorsichtshalber schon zwei Tage zuvor zum Server hochgeladen wurde und auch – quasi kontextfrei – gehört werden konnte. Seitdem gibt’s alle vierzehn Tage (und in Ausnahmefällen auch mal schon nach sieben Tagen) eine neue Episode. Diese Jubiläumsfolge hat die schöne Nummer 124 (schön, weil die Quersumme 7 doch glücksbringend ist!), und wir sprechen und trinken anlassgemäß hauptsächlich Sekt. Genauer: drei deutsche Sekte der Spitzenklasse.
Unser erster Sekt im Glas: Karthäuserhof Brut. In der Pressemeldung, die den Sekt begleitete, stand: „Wenn die Korken knallen, dann richtig!“ Das hatte sich Matthias Gräfe zu sehr zu Herzen genommen und nahm unfreiwillig ein Schaubad. Die Reperatur der Studiodecke nach dem Korkenflug hielt sich allerdings in Grenzen. Der Sekt ist in Fachkreisen lang erwartet, es ist die erste Edition des VDP-Weinguts Karthäuserhof aus der Hand von Champagne-Fachmann Mathieu Kauffmann. Es ist eine Cuvée aus Riesling- und Weißburgundertrauben aus ökologischem Anbau – und eine von drei Lagen: Trauben von der Monopollage Karthäuserhofberg sorgen vor allem für Tiefe und Struktur, die Mertesdorfer Lagen hingegen für Finesse und Eleganz. Den kühlen Lagen in Waldrach verdankt der Karthäuserhof Brut seine bestechende Frische. Im Podcast erinnere ich mich an den Preis, aber ich erinnere mich falsch: 34 € soll der Sekt kosten.
Sekte von Schloss Wackerbarth haben eine lange Tradition – und wir stellen fest: das vergisst man hierzulande gerne. Vielleicht, weil die Einstiegssekte so beliebt sind – aber (und das war ein Grund, weswegen wir uns diese beiden Flaschen im Weingut besorgt hatten) in der Oberliga und im Premiumbereich gibt es erstens Top-Qualität und viel Geschmack fürs Geld – und zweitens auch Anerkennung außerhalb der Region. Der 2018 Blanc de Noir von Schloss Wackerbarth (49 €) ist nämlich ein prämiierter Sekt: beim Sektcup der Gourmetwelten landete er zwar nur auf Nummer 5, reichte aber punktemäßig nah a den Sieger heran. Und trotz Wackerbarths langer Sekttradition – mit Kessler in Esslingen, Grempler in Grünberg (heute Zielona Góra) war Bussard (jetzt Wackerbarth) eie der frühen deutschen Schaumweinwunder – also trotz dieser langen Tradition wurde Schloss Wackerbarth beim Sektcup der Gourmetwelten als Aufsteiger des Jahres gefeiert.
Zum Stichwort Bussard gab’s dann noch ewas aus dem Prämiumsegment ins Glas: der Bussard Royal Reserve Brut (VK ab Weingut: 89 €) macht schon vor dem Genuss Spaß. In einem Karton, der sich sehr wertig anfühlt, steckt die Sachsenkeule – also die alte traditionelle Flaschenform der Region. Am Flaschenhals hängt ein schwarzes Briefchen, innen drin gut gefaltet und mit der richtigen Mischung aus Spielerei und Information, kann man die Slogans Genussmoment, Handwerkskunst, Tradition entdecken. Die Royal Reserve kommt schon sehr champagneresque im Sinne der Prestige Cuvees daher, es prickelt fein im (bei uns: Weißwein–) Glas – und die Burgundercuvée (Grauburgunder, Weißburgunder, Spätburgunder) schickt den Duft von Brioche voraus. Die Grundweine aus den Premiumlagen von Wackerbarth sind jahrgangsübergreifend im Solera-Verfahren vermählt, und die klassische Flaschengärung mit mindestens 42 Monaten hinterlässt Spuren: wir loben die Cremigkeit und die Frische danach.
- Karthäuserhof Brut, Ruwer (Mosel)
- 2018er Blanc de Noir brut, Schloss Wackerbarth, Sachsen
- Bussard Royal Réserve brut, Schloss Wackerbarth, Sachsen
- 2023 Riesling Unplugged, Tesch, Nahe
Das sind die Themen dieser Folge:
- Aufnahmetag: 10. Oktober
Sendung am 25. Oktober: da wird „Auf ein Glas“ drei Jahre alt!
vor 1.461 Tagen haben wir angefangen
5,3 Gläser pro Folge haben wir probiert
Folge 1: Lagenbox von Martin Tesch - 02:13 Arbeitsbeginn!
der schmeckt, als wenn Mathieu Kaufmann den gemacht hätte!
Boden und Salz!
im Spannungsfeld zwischen gesundheitlichen Bedenken und der Leichtigkeit des Seins
Sekt vom Karthäuserhof
das Etikett als USP: dieses kleine Ding am Flaschenhals
da ist ja nicht mal ein Etikett drauf!
die Bremer Eiswette
Ikone des Sektmachens trifft auf Traditionsbetrieb
Mathieu Kaufmann hat auch ein Projekt mit Steffen und Sophie Christmann
die Frage: ist es Bohei oder nicht?
Sekt ist nicht nur der Apero, sondern auch ein Speisenbegleiter!
Lange Lagerung
wir feiern die Kohlensäuresäule
roter Faden: die Frage „was würdest Du denn dazu essen?“
große Aufgabe: Erziehung zum Schaumweingenuss beim Essen
was „man“ so tut (Sekt zum Apero, Champagner zum besonderen Anlass…)
wir trinken es – ganz selbstverstädlich – aus Weißweingläsern
ich finde den noch längst nicht am Ende seiner Tage!
bei Champagner steckt 100jähriges Marketing mit drin
nochmals die 1,02 EU für die Sektsteuer erwähnt… - 19:46 Flasche 2, aber erst mal: die Staniolkapselbefreiung
attention! attention!
Flasche 893 von 1.300
jetzt im Glas und nicht nur freudig verspritzt: 2018 Blanc de Noir, Schloss Wackerbarth. Ein prämiierter Sekt: Sektcup der Gourmetwelten
Wackerbarth als Aufsteiger des Jahres, dieser Sekt auf Nummer 5, aber punktemäßig nah am Sieger
Wackerbarths lange Sekttradition
Kessler in Esslingen, Grempler in Grünberg (heute Zielona Góra) und Bussard/Wackerbarth
die Zahl 1836 kennt man vom Wackerbarth-Sekt…
Käse und Wein bei Wackerbarth
das hier ist Prestige-Cuvée
49 EU ab Weingut die Flasche
Sekt aus der Sachsenkeule
vor allem gut fürs Standing außerhalb der Region
ein großártiger Sekt
der beste im Wettbewerb hatte 96,3/100 Punkten, dieser 94,3 – immer no ch mehr als der beste Österreicher
Sekt in Österreich
wie ist die internationale Wahrnehmung?
Mundus Vini
bei der Sommerverkostung 24 war dieser Blanc eine Goldmedaille und die Ehrung „Best of Show German Sparkling Wines“
Thomas Herrlich bei AWC erfolgreich gewesen (sagte er uns im Podcast)
in den letzten fünf Jahren ist klar geworden: das ist wirklich was besonderes
Sektkultur in Sachsen hat nen Schub bekommen
Leuchtturmfunktion – aber die sollte ein Staatsweingut auch haben - 34:48 eine gestaltete Agraffe (findet MüMa wunderschön)
zur Ausstattung der Flasche Bussard Royal Reserve Brut
VK ab Hof: 89 Eu
Bussard
sehr champagneresque im Sinne der Prestige Cuvees
Grauburgunder, Weißburgunder, Spätburgunder sind drin
klassische Flaschengärung mit mindestens 42 Monaten
Cremigkeit, dahinter Frische
Slogan: Genussmoment, Handwerkskunst, Tradition
es macht Spaß, das anzufassen
Flasche 731 von 4.100
der Gutsmarkt, jeden Tag geöffnet - 44:36 wie viel Winzer waren denn bei uns zu Gast?
OK: Statistik!
Dauer: 4 Tage 15 Stunden
Gruß an Silvio Nitzsche, Sommelier-Podcast: das wäre doch mal ein Projekt…
Durchschnitt aller Folgen: 54 Minute/pro
kürzeste Folge mit 3 Minuten: Episode 7
längste Folge: die 69 mit Christoph Hammel
Winzer zu Gast: 32
wir beim Winzer: 25 - 48:23 Podcast-Folge eins war die Tesch Lagenbox
wie sich deutscher Wein wandelt
der Wein: unplugged. So wie er ist
ein handwerklicher Wein
ein ganz typischer Riesling
2014 ist er aus dem VDP ausgetreten
das macht uns hier nicht dümmer
PS: alle Sekte/Weine wurden uns für diesen Podcast kostenlos zur Verfügung gestellt – vielen lieben Dank an die Weingüter!
Auf ein Glas – der Podcast der STIPvisiten. Gespräche beim Wein. Über Wein. Über Essen. Und übers Leben, natürlich.
Alle Folgen unter diesem Link: podcast.stipvisiten.de
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