Endlich wieder Kochsternstunden! Nach zweijähriger coronabedingter Pause fand er in diesem Jahr unter neuer Leitung (aber mit Kochsternstunden-Erfinder Clemens Lutz als Berater) statt. Natürlich wollten wir sehen, wie sich die Gastronomen nun präsentieren! Elf Restaurants haben wir besucht, darunter vor allem solche, die erstmals dabei waren. Aber auch zu alten Bekannten haben wir uns aufgemacht, um mal wieder Hallo zu sagen…
Wie in den vergangenen Jahren gibt es hier ein Best of all Tested, auch bekannt als Kochsternstunden-Boat. Die Liste ist noch subjektiver und strenger als hier eh alles ist, denn jedes Restaurant darf in diesem Wunsch-Degustationsmenü nur einmal vorkommen, und eine gewisse Vielfalt sowie Menülogik soll ja auch bleiben. Ohne das wären es vielleicht drei sehr ähnliche Suppen oder Fleischgänge geworden (so war das in der Vorauswahl aus den 53 verspeisten Gängen). Wie immer: Die Portionen müssten hübsch klein sein, die Fotos sind bei unseren Besuchen entstanden und geben nicht die Wunschgröße wieder…
Außerhalb des hier beschriebenen Wunschmenüs sollten zwei Dinge vielleicht besonders erwähnt werden. Zum einen die Rolle der Gastgeber (m/w/d) – ihre Herzlichkeit hat schließlich einen wesentlichen Anteil am Gelingen eines Abends. Wir haben da schöne Erfahrungen machen dürfen, manche unerwartet (Ben im nr.13, Lusi im da Miri, Amelie im Shiki, Konrad im Rausch) und manche erwartbar wie schon immer (Tim Graul im Anna, Frank vom Petit F., Ronny Löser in der Genussbar, Simone im Schönburger Palais). Es gibt auch die umgekehrte Erfahrung, wo ein fraglicher Service oder befremdliche Betriebsabläufe einem das sonst gute Essen verleiden können – was schade ist. Das andere zu erwähnende Ding ist, dass bis auf das grandiose PopUp-Gastspiel von Sebastian Probst im Kobalt keine wirklich herausragenden Abende dabei waren. Das mag der schwierigen Gesamtsituation geschuldet sein – aber wie schon Johannes Mario Simmel wusste, muss es nicht immer Kaviar sein. Und etwas mehr Kreativität ist ja nicht unbedingt ein Kostentreiber.
PS: Dieser Text erschien vor Bekanntgabe der Auswertung des Wettbewerbs
STIPs Degustationsmenü KSS23
Brot
- Brotgedeck | Gesalzene französische Fassbutter (Feinbäckerei Härtig in der Genussbar by Ronny Löser)
Amuse Bouches
- Kirschtapioka–Glasnudeln–Kobe | Focaccia–Ziegenkäse–Bergpfeffer | Blini–gebeizter Lachs–Rote-Bete-Creme (Schönburger Palais)
Vorspeisen
- vegetarisch
BEETE Stracciatella, Bittersalat & Kreuzkümmel (ElbUferei) - Fleisch
Im Kräutermantel rosa gebackener Lammrücken auf einem Cassoulet von Bohnenkernen mit Schnittlauch und geröstetem Paprika, dazu eine corsierte Trüffeljus (Petit Frank) - Fisch
Sushi Inside-Out vom Küchenchef (Shiki)
Suppe
- Hummer-Espuma Rotgarnele / Erbse / Lardo / Cognac (Stresa)
Pasta
- Carbonara | Eigelb | Speck | Parmesan | Trüffel (Sebastian Probst im Kobalt)
Hauptgang
- Fleisch
Rosa Hirschkalbsrücken mit Hagebuttenjus, geräucherter Schwarzwurzel und Petersiliencreme (Anna im Schloss) - Fisch
Kabeljau | Erdnuss | Estragon | Senf | Risotto | Karotten (nr13 – Genuss am Hafen)
Dessert
- Blätterteig gefüllt mit einer Waldbeerenfrüchtecreme, flambiert mit Vecchia Romana und Apfelsinensorbet (Miri’s Fischrestaurant)
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